Jetzt werden die Folgen der Trump-Wahl auch für die Schweiz konkret: Die Regierung von US-Präsident Donald Trump (70) verweigert die Zahlung von 647 Millionen Dollar für die Erneuerung der Zugverbindung durch das Silicon Valley in Kalifornien.
Das trifft die Thurgauer Firma Stadler Rail von Ex-SVP-Nationalrat Peter Spuhler (57) hart. Sie hätte die neuen Züge liefern sollen. Wert: 551 Millionen Dollar, schreibt die «Schweiz am Sonntag».
Modernste Eisenbahntechnik wäre beste Werbung
16 neue Doppelstock-Züge hätten die Thurgauer nach Kalifornien liefern wollen. Den Zuschlag für den Mega-Auftrag bekamen sie vergangenen August (BLICK berichtete). «Wenn wir diesen Auftrag technisch und terminlich korrekt abwickeln, wird der Effekt im Markt riesig sein», wird Spuhler zitiert.
Mit anderen Worten: Wenn seine Firma vor der Nase von Google, Facebook und anderen Tech-Giganten den Amerikanern zeigt, wie modernste Eisenbahntechnik funktioniert, wäre das beste Werbung.
Heute ist die Situation im Silicon Valley nämlich paradox: Einerseits stellen die ansässigen Technologie-Firmen gerade die Lebensweise der ganzen Welt auf den Kopf. Andererseits zockeln völlig veraltete Dieselzüge, genannt «Caltrain», durch das Tal, und das oft auch noch verspätet.
Trump ist Strassen-Fan
Die Subventionen für das neue Projekt sprach die Vorgängerregierung unter Barack Obama (55). Ursprünglich waren die Gelder auf Anfang März versprochen worden. Doch jetzt, wo Trump am Ruder ist, werde das Projektbudget noch einmal überprüft. Soweit die offizielle Version.
In Kalifornien befürchtet man nun, das Projekt werde nun ganz gestoppt. Schliesslich stehen Trump und seine Republikaner auf Strassen-, nicht auf Schienenverkehr. Für ersteren plant er grosse Infrastruktur-Programme. Die «Schweiz am Sonntag» zitierte ein demokratische Kongressabgeorgendete aus Kalifornien: «Dieser Entscheid bedroht jetzt einen fundamentalen Bestandteil unserer Wirtschaftsregion.»
Stadler ist zuversichtlich
Stadler dagegen zeigt sich nicht besorgt, wie die «Schweiz am Sonntag» schreibt. «Wir gehen davon aus, dass die vollumfängliche Finanzierungszusage im Rahmen des Federal Budget bis Ende des zweiten Quartals 2017 erteilt wird», verlautet es aus der Thurgauer Firmenzentrale.
Ursprünglich war geplant, dass die Züge ab 2020 fahren sollten. Wann dies nun der Fall sein wird, ist unbekannt. (kst)