Der Verkehr der Zukunft ist autonom. Nicht nur die Autos, auch die Züge fahren künftig selber. Wobei sie das teilweise schon tun. In Lausanne fährt die Metro seit 1991 bereits automatisch. Sie wird allerdings aus der Ferne überwacht.
Damit nicht genug. Wie der «Tages Anzeiger» schreibt, wollen die SBB, die BLS, die Südostbahn (SOB) und die Rhätische Bahn (RhB) testen, ob selbstfahrende Züge auch auf Regionalstrecken möglich sind.
Neue Stelle geschaffen
Dazu suchen die Bahnbetreiber via Stelleninserat einen «Gesamtleiter automatisches Bahnfahren». Seine Aufgaben: Eine «einvernehmliche, akzeptierte Branchenlösung» zu erarbeiten und bei Interessenkonflikten zu vermitteln.
Federführend ist laut dem Bericht die SOB. Sie hat bereits im Juni einen Pilotversuch auf einer 12 Kilometer langen Landstrecke angekündigt. Erste Testfahrten sind 2019 geplant.
So schnell wird der Lokführer aber nicht verschwinden. «Es wir auch in Zukunft Personal auf Zügen benötigen, insbesondere im Störungsfall», sagt SBB-Sprecher Christian Ginsig dem «Tages-Anzeiger». Führerlose Züge seien für die SBB derzeit kein Thema. Ähnlich klingt es bei der SOB: «Vorerst geht es darum, dass das Personal durch Assistenzsysteme unterstützt und entlastet wird», heisst es dort.
Grund für die Zusammenarbeit ist das Bundesamt für Verkehr BAV. Dieses hat den Antrag auf den Pilotversuch der SOB zurückgewiesen. «Das BAV ist der Ansicht, dass in der Schweiz ein einheitlicher Standard entwickelt werden soll», begründete ein Sprecher den Entschluss damals. Heisst: Bundesgelder gibt es nur, wenn sich die Bahnfirmen zusammenspannen. (bam)