«Druck aus dem Ausland? Davon wissen wir nichts»
3:19
SNB-Vize Martin Schlegel:«Druck aus dem Ausland? Davon wissen wir nichts»

Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte
«Der Zinsentscheid ist absolut gerechtfertigt»

Nationalbank-Vize Martin Schlegel verteidigt die Leitzinserhöhung – und sagt, es könnten weitere Schritte folgen.
Publiziert: 23.03.2023 um 20:54 Uhr
1/5
Martin Schlegel, Vize-Chef der Schweizer Nationalbank, verteidigt den neusten Zinsentscheid.
Foto: keystone-sda.ch
RMS_Portrait_AUTOR_377.JPG
Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Die SNB hält an ihrer harten Linie bei der Inflationsbekämpfung fest und erhöht den Leitzins erneut um 0,5 Prozentpunkte auf nun 1,5 Prozent. Die Inflation in der Schweiz stieg zuletzt im Februar auf 3,4 Prozent. Ganz anders agiert derzeit die US-Notenbank Fed, die den Leitzins am Mittwoch nur um 0,25 Prozent hochgeschraubt hat. Die Fed befürchtete, dass ein grösserer Schritt die Turbulenzen im US-Bankensektor verschärfen könnte. SNB-Vize-Präsident Martin Schlegel (47) erklärt Blick die SNB-Strategie.

Drohen beim neuen Zinsschritt keine negativen Auswirkungen auf den Bankensektor?
Martin Schlegel:
Wir machen jedes Quartal eine Lagebeurteilung, wo wir alle Faktoren in Betracht ziehen, die einen Einfluss auf unseren Entscheid haben. Diese haben wir erst diese Woche durchgeführt. Dabei sind wir zum Schluss gekommen, dass der Zinsentscheid absolut gerechtfertigt ist. Die Inflation liegt nach wie vor ausserhalb unseres Zielbandes.

Der Zinserhöhung wird letztlich auch zu höheren Mieten führen.
Das hatten wir natürlich auch auf dem Radar. Steigen die durchschnittlichen Hypothekarzinsen, steigen auch die Mieten, was wiederum einen Einfluss auf die Inflation hat. Wir haben das mitberücksichtigt. Aber die Inflation würde ohne Zinsschritt insgesamt weiter steigen.

Wie stark dürfte der Referenzzinssatz steigen?
Wir machen keine Prognosen zum Referenzzinssatz. Dieser berechnet sich ja aus dem Durchschnittszinssatz über alle Hypotheken. Das heisst, dass er sich relativ langsam bewegt. Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich der Referenzzinssatz im zweiten Quartal in diesem Jahr anheben wird.

Können die Konsumentinnen und Konsumenten dank dem Zinsschritt bald auf sinkende Preise hoffen?
Die Aufgabe der Nationalbank ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten. Diese definieren wir als eine Inflation zwischen 0,5 und 2 Prozent. Im Moment ist die Inflation deutlich höher. Aber wenn sie unsere Prognose anschauen, dann sollte sie in der mittleren Frist wieder unter 2 Prozent fallen und damit ins Zielband zurückkommen. Wir behalten uns aber auch weitere Zinsschritte vor.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.