Immer mehr Schweizer lassen sich zu Hause pflegen. Die Zahlen der Spitex-Kunden ist innert eines Jahres um 15 Prozent auf über 300’000 gestiegen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Ein Millionengeschäft.
Logisch, dass dann auch die Zahl der Spitex-Dienste ansteigt. Und dass das schnelle Geld auch unseriöse Anbieter anlockt. Immer wieder sind Krankenkassen mit solchen Spitex-Diensten konfrontiert. Das zeigt eine Umfrage der «SonntagsZeitung» bei zehn grossen Krankenkassen.
Besuchszeiten-Beschiss
Die Unseriösen rechnen Leistungen falsch ab. Die Masche ist immer die gleiche: Beschissen wird bei den Besuchszeiten. Zudem werden falsche Wegzeiten berechnet.
Oft werden auch Leistungen erbracht, die die Patienten eigentlich gar nicht benötigen würden. Oder – besonders frech – schlicht Hausbesuche bei Senioren erfunden, wie die Zeitung weiter schreibt.
Sanitas verschärft die Kontrollen
Die Betrügereien gehen ins Geld. Die Krankenkasse CSS rechnet mit einem Schaden von 1,6 Millionen Franken pro Jahr. Die Sanitas hat laut dem Bericht die Kontrollen verschärft und so pro Jahr Schäden in der Höhe von 1,5 Millionen Franken verhindern können.
Jetzt schaltet sich die Politik ein. Die Thurgauer SVP-Nationalrätin Verena Herzog (61) findet die Masche der betrügerischen Spitex-Firmen «verwerflich und inakzeptabel». Sie will die Thematik in der Parlamentarischen Gruppe Pflege einbringen. (pbe)