Seit anderthalb Jahren gibt es bei BLICK die Initiative EqualVoice. Wir messen, wie sichtbar Frauen bei uns in der Berichterstattung sind: auf der Frontpage von Blick.ch, in Teasern und Texten. Weltweit liegt der Anteil von Frauen in der Medienberichterstattung bei 28 Prozent.
Ein oft gehörtes Argument: Es gibt halt auch viel weniger Frauen, über die es sich zu berichten lohnt. Schliesslich liegt der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen der wichtigsten Schweizer Firmen gerade einmal bei 13 Prozent. In der Armee sind es sogar nur 0,9 Prozent. Und trotzdem greift das Argument zu kurz: Die Hälfte der Bevölkerung ist weiblich. Warum sollten wir ihre Stimme nicht gleichermassen hören? Die Erfahrung zeigt: Wer nach spannenden Frauen sucht, findet sie. Und: Sie haben definitiv etwas zu sagen.
Heute ist Weltfrauentag. Nach anderthalb Jahren EqualVoice ist es Zeit für eine Zwischenbilanz. Was hat sich geändert? Sieben Erkenntnisse und ein Fazit:
1. EqualVoice ist überall: Die Initiative ist zum festen Bestandteil des Redaktionsalltags geworden. In jedem Ressort, in jeder Sitzung. Zusätzlich treibt eine Projektgruppe bei BLICK die Initiative voran, macht Blattkritiken mit EqualVoice-Fokus und Workshops.
2. Die Veränderung ist messbar: Der Anteil Frauen in Titeln und auf Bildern ist innerhalb eines Jahres um 4 Prozentpunkte auf 32 Prozent gestiegen. Der Anteil Frauen in Texten stieg um 2 Prozentpunkte auf 30 Prozent. Unsere Grafiken zeigen die Entwicklung in den einzelnen Ressorts: So konnte der Sport den Anteil Frauen in Texten um über 8 Prozent steigern, in der Wirtschaft kamen 4 Prozent mehr Frauen zu Wort. Einzig in der Politik sank der Anteil Frauen in der Berichterstattung im letzten Jahr: Weil in der Corona-Pandemie vonseiten Politik und Wissenschaft vor allem männliche Akteure dominierten.
3. Die Redaktion diskutiert viel: Darf man das noch schreiben? Dieses Bild so zeigen? Ist dieser Titel sexistisch? EqualVoice verunsichert auch. Und die Diskussionen zeigen: Es gibt nicht die eine, einfache Antwort. Aber die Auseinandersetzung mit dem Thema bringt alle weiter.
4. Ade, Sex-Werbung: Erotische Anzeigen auf Blick.ch sind mittlerweile abgeschafft, ab Mitte Jahr sind sie auch im gedruckten BLICK Geschichte. Weil es nicht nur bei Inhalten wichtig ist, welches Frauenbild sie vermitteln, sondern auch bei Anzeigen.
5. Wir nerven uns über EqualVoice: Weil es teilweise Extraaufwand ist, weil wir unsere hochgesteckten Ziele und Erwartungen nicht immer erfüllen können. Weil auch mal etwas schiefgeht – und wir einen Shitstorm kassieren.
6. Kein Platz für Hass: Gerade Frauen sind in Onlinekommentaren oft Hass ausgesetzt. Das Moderationsteam von Blick.ch ist entsprechend geschult. Mit Alliance F haben wir an der Entwicklung eines Algorithmus gearbeitet, der Hasskommentare im Netz aufspürt. Heute sind die Kommentarspalten auf Blick.ch, bestätigt von einer Untersuchung der ETH Zürich, frei davon.
7. Wir brauchen EqualVoice! Die bewusste Auseinandersetzung damit, wie viele Frauen sichtbar sind und wie sie sichtbar sind, löst etwas aus. Heute sind in unserer Berichterstattung Frauen sichtbar, die wir vorher so nicht gehört hätten. In der Geschäftsleitung der Blick-Gruppe sind gleich viele Frauen wie Männer. Und mehr Frauen als je zuvor lesen Blick.ch: Der Anteil weiblicher Nutzer pro Monat hat sich seit 2009 von 34 Prozent auf 50:50 im Jahr 2020 erhöht. Das alles treibt an für mehr EqualVoice!
Im November 2019 lancierte die Ringier AG die Initiative EqualVoice. Ziel ist es, Frauen und Männer in der Berichterstattung gleichwertig zu positionieren und Frauen sichtbarer zu machen.
Initiiert wurde EqualVoice von Annabella Bassler, Finanzchefin von Ringier. Sie trieb EqualVoice zusammen mit Katia Murmann, Chief Product Officer der Blick-Gruppe, und vielen weiteren Kolleginnen und Kollegen voran.
Mit dem EqualVoice-Factor wird gemessen, wie sichtbar Frauen und Männer in den Publikationen von Ringier und Ringier Axel Springer Schweiz sind. Verschiedene Massnahmen, wie etwa eine Expertinnenliste für Journalistinnen und Journalisten, sind Bestandteil von EqualVoice. Innerhalb eines Jahres konnte der Anteil Frauen in der Berichterstattung der Medien von Ringier und Ringier Axel Springer Schweiz von 25 auf 32 Prozent gesteigert werden.
Weitere Informationen unter www.equalvoice.ch
Im November 2019 lancierte die Ringier AG die Initiative EqualVoice. Ziel ist es, Frauen und Männer in der Berichterstattung gleichwertig zu positionieren und Frauen sichtbarer zu machen.
Initiiert wurde EqualVoice von Annabella Bassler, Finanzchefin von Ringier. Sie trieb EqualVoice zusammen mit Katia Murmann, Chief Product Officer der Blick-Gruppe, und vielen weiteren Kolleginnen und Kollegen voran.
Mit dem EqualVoice-Factor wird gemessen, wie sichtbar Frauen und Männer in den Publikationen von Ringier und Ringier Axel Springer Schweiz sind. Verschiedene Massnahmen, wie etwa eine Expertinnenliste für Journalistinnen und Journalisten, sind Bestandteil von EqualVoice. Innerhalb eines Jahres konnte der Anteil Frauen in der Berichterstattung der Medien von Ringier und Ringier Axel Springer Schweiz von 25 auf 32 Prozent gesteigert werden.
Weitere Informationen unter www.equalvoice.ch