Harte Zeiten für arbeitslose Banker! Die Massenentlassungen der Grossbanken schlagen jetzt so richtig auf den Arbeitsmarkt durch. Dies belegen die jüngsten Arbeitslosenzahlen im Kanton Zürich. Im März suchten dort 1338 Personen im Bankensektor eine neue Stelle. Das sind 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig ging die Arbeitslosigkeit insgesamt zurück.
Unter den Bankern tobt ein Kampf um wenige Jobs. «Auf manche Stelleninserate bewerben sich bis zu 300 Personen», sagt Peter Hensel von der Personal- und Unternehmungsberatung Hensel & Häfliger. So suchte eine Regionalbank kürzlich einen Leiter Vertrieb für den Wirtschaftsraum Zürich. Vor kurzem hätten Ex-Mitarbeiter von Grossbanken einen weiten Bogen um eine solche Stelle gemacht. Nun wurde Hensel mit Bewerbungen förmlich überflutet. Er ist seit 30 Jahren im Geschäft. Noch nie hätten die Arbeitgeber unter so vielen Bewerbern auswählen können, sagt er. Von Grossbanken auf die Strasse gestellte Mitarbeiter sind froh, bei Regionalbanken und Vermögensverwaltern einen Job zu bekommen.
Solche Wechsel wirken sich auch auf die Löhne der einst hochbezahlten Banker aus. «In Einzelfällen bedeutet ein Wechsel eine Lohneinbusse von 50 Prozent», sagt Peter Hensel. Je höher das frühere Salär war, desto schmerzlicher fällt der Einschnitt aus. «Übermässige Lohnforderungen der Bewerber sind im heutigen Umfeld nicht angebracht.»
Besonders schwer, einen neuen Job zu finden, haben es über 45-Jährige und IT-Spezialisten der Grossbanken. Dies hat der Schweizerische Bankenpersonalverband SPBV festgestellt.
«Jeder, der arbeiten will, findet eine Stelle», sagt ein anderer Headhunter. «Das grosse Leiden sehe ich nicht.» Die Banker müssten aber bereit sein, ausserhalb der Finanzindustrie zu arbeiten.