Wer heute bei der Post hinter dem Schalter steht, der muss nicht nur über Briefmarken und Päckligrössen Bescheid wissen. Er muss auch Vignetten verkaufen, zu Handy-Abos beraten oder Lösli und Papeterieartikel verkaufen.
Ein harter Job, keine Frage. Zumal die Post genau schaut, wie viel das Personal verkauft. Mit diesem Druck können nicht alle Angestellten gleich gut umgehen. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Syndicom – die bestätigt, was der SonntagBlick bereits im Juni 2014 publik gemacht hat.
«Es dreht sich nur noch um den Verkauf»
Der Leiter einer Poststelle klagt gegenüber der Sendung «Espresso» auf SRF1. «Der Druck hat sich Mittlerweile hat sich der Druck so verstärkt, es dreht sich alles nur noch um den Verkauf von Handy-Abos», sagt er.
Im letzten Jahr hat er laut dem Bericht weniger Abos verkauft als vorgegeben. Und doch hat die Post die Verkaufsziele für 2015 offenbar noch einmal erhöht. «Das ist völlig überrissen.»
Die Post hält Vorgaben für realistisch
Krass: Laut der Gewerkschaft Syndicom kaufen verzweifelte Post-Angestellte Handys aus dem eigenen Sack. So wollen sie die Ziele erreichen. «Die meisten, die ihre Ziele bei den Handy-Abos erreichen, klopfen in ihrer Freizeit ihr privates Umfeld ab, damit sie auf den geforderten Umsatz kommen», sagt auch der Poststellenleiter gegenüber SRF.
Die Post hält die vorgegebenen Verkaufsziele für realistisch, wie ein Sprecher zu «Espresso» sagt. «Unsere eigenen Mitarbeiter-Befragungen zeigen jeweils ganz andere Resultate, nämlich dass auf den Poststellen sehr engagierte und zufriedene Angestellte arbeiten.» (pbe)