Jede dritte in der Schweiz produzierte Kilowattstunde Strom bleibt ungenutzt. Das schreibt die Schweizerische Energie-Stiftung (SES) in einer Mitteilung.
Schuld seien ineffiziente Geräte und Anwendungen. Besonders in der Industrie. Dies koste die Konsumenten und die Wirtschaft jährlich bis zu 3,5 Milliarden Franken.
Das Sparpotenzial betrage 19,2 Terrawattstunden Strom. Das sind 80 Prozent der Energie, die alle vier Schweizer Atomkraftwerke jährlich produzieren.
Verschwenderische Industriemotoren
Laut SES lohnt sich Energiesparen langfristig auch finanziell, wie das Beispiel Industriemotoren zeigt: «Sie brauchen rund einen Viertel des Schweizer Stroms. Zwischen einem herkömmlichen und einem «best technology»-Motor mit optimiertem Wirkungsgrad liegt ein Sparpotenzial von 93'000 kWh pro Jahr (bei 4000 Betriebsstunden/Jahr). Beim heutigen Strompreis könnten also mit einem effizienten Motor 14'000 Franken jährlich eingespart werden.»
Die Mitteilung der SES fällt mit der heutigen Stromspar-Tagung in Zürich zusammen. Sie wird von der Stiftung organisiert. Der Zeitpunkt ist kein Zufall: In den nächsten Tagen wird von Energieministerin Doris Leuthard der Fahrplan zur Energiestrategie 2050 erwartet.
Strengere Gesetze gefordert
Er bildet die Grundlage für die Vernehmlassung, in der sich Branchenvertreter und Verbände zur Energiewende äussern. Mitte 2013 befindet dann voraussichtlich das Parlament über die neue Energiepolitik.
Die SES fordert deshalb von der Politik strengere Gesetze: Energieeffizienz soll belohnt und Verschwendung bestraft werden. (alp)