Jedes Mal, wenn die neue Steuererklärung reinflattert, beschleicht einen unweigerlich das Gefühl, die alte doch erst gerade ausgefüllt zu haben. Dass viele die Unterlagen erst einmal in der untersten Schublade verstecken, erstaunt daher nicht. Die Frist zum Einreichen der Steuererklärung ist nur noch wenige Tage entfernt. So kurz vor der Abgabe kann einen den Stress schnell einmal einholen. Das ist nicht nötig: Blick hat für dich die wichtigsten Last-Minute-Tipps parat.
Fristverlängerung
Immer noch keine Lust auf den Papierkram? Dann ist die Fristverlängerung wohl die angenehmste Lösung. Grob geschätzt erstreckt jeder Zweite seine Frist. Das Steueramt der Stadt St. Gallen zum Beispiel hat von 48'500 Steuererklärungen mehr als 25'600 Verlängerungen genehmigt. Achtung: In jedem Kanton gelten andere Verlängerungsoptionen. Auch die Gebühren unterscheiden sich.
Die Fristverlängerung kannst du online bei der kantonalen Steuerverwaltung beantragen. Du brauchst lediglich die Angaben auf der Steuererklärung. Die meisten Kantone sind übrigens nicht ganz so zimperlich, wenn die Einreichfrist bereits abgelaufen ist. Oft kannst du auch wenige Tage danach noch eine Fristerstreckung einfordern.
Hilft ein Steuerberater?
In gewissen Fällen kann der Beizug eines Treuhänders oder Steuerberaters Sinn machen. Viele benötigen Unterstützung in Ausnahmesituationen, die nicht jedes Jahr vorkommen. Grössere Sanierungskosten bei Liegenschaften, Immobilienkauf oder -verkauf, Erbschaften oder die Pensionierung sind Beispiele. In der Regel finden sich auch kurzfristig noch Anbieter, die das Ausfüllen der Steuererklärung übernehmen. Ob sich auch die Billigberater lohnen, hat Blick hier für dich zusammengestellt.
Online ausfüllen
Bei überschaubaren Verhältnissen kannst du die Steuererklärung ohne grösseren Aufwand selbst ausfüllen. Die kantonalen Verwaltungen bieten Online-Tools, welche ständig weiterentwickelt werden und relativ einfach zu bedienen sind. Damit sparst du im Abgabestress viel Zeit und womöglich auch Geld.
Die elektronischen Tools generieren gewisse Abzüge wie Kinder-, Familien- oder Zweitverdienerabzug dank einer Abfrage automatisch selber oder steuern sie wenigstens an. Ausserdem gibt es bestimmt keine Rechenfehler.
Checklisten
Durch den Zeitdruck kann auch schnell einmal ein Abzug vergessen gehen. Banken, Versicherungen und sonstige Dienstleister bieten im Internet verschiedenen Checklisten an. So kannst du sichergehen, dass du alle Abzüge in der Steuererklärung angegeben hast.
Der Blick in die alte Steuererklärung, welche digital direkt abgelegt wird, ist zudem eine gute Kontrollmöglichkeit. Falls keine steuerlich relevanten Veränderungen zum vergangenen Jahr vorliegen, kannst du überprüfen, ob keine Dokumente untergegangen sind.
Was passiert bei einem verspäteten Einreichen der Steuererklärung?
Wenn die Frist abgelaufen ist, erhältst du eine Mahnung. Wird dann immer noch keine Steuererklärung eingereicht, kann die Steuerverwaltung das steuerbare Einkommen und Vermögen nach pflichtgemässem Ermessen selber schätzen. Das solltest du unbedingt verhindern.
Die Chance, dass dich die Verwaltung zu hoch einschätzt, ist gross. Nach dem Erhalt der Ermessenseinschätzung hast du 30 Tage Zeit, um mit einer vollständig und korrekt ausgefüllten Steuererklärung Einsprache zu erheben. Die Mahngebühren bleiben dir aber nicht erspart.