Südostbahn übernimmt ab 2020
Flirt soll über alte Gotthardstrecke flitzen

In drei Jahren wird die Südostbahn SOB für die SBB zwei Linien übernehmen. Die Bahnbetreiber versprechen den Kunden mehr Komfort. Entlassungen soll es keine geben.
Publiziert: 07.07.2017 um 11:07 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:23 Uhr
1/4
Ab 2019 soll die neueste Generation des Flirt von Stadler Rail auf Schweizer Schienen unterwegs sein.
Foto: PD
Michael Bolzli und Patrik Berger

Die Karten im Schweizer Fernverkehr werden neu gemischt: Neu können auch die Schweizerische Südostbahn (SOB) und die BLS Lötschbergbahn (BLS) ein Gesuch für den Betrieb der lukrativen Strecken einreichen.

Vor diesem Hintergrund kommt der Deal, der heute in Zürich unterzeichnet wurde, überraschend. Ab Dezember 2020 wird die Schweizerische Südostbahn (SOB) zwei Linien der SBB übernehmen. Die Züge werden mit SBB und SOB angeschrieben sein. 

Konkret geht es um die Strecke Zürich – Zug – Arth Goldau über die Gotthard-Panoramastrecke, wie auch Basel – Olten – Luzern – Gotthard über die Panoramastrecke nach Bellinzona. 

Zudem wird die SOB in drei Jahren zwischen Bern – Burgdorf – Olten –Zürich und Chur verkehren. «Als wir die Gespräche vor einem halben Jahr aufgenommen haben, hätten wir nie gedacht, dass sowas rauskommt», sagte SBB-Chef Andreas Meyer (56) heute in Zürich vor den Medien. 

Komfortsteigerung für Kunden

Es soll sich um eine langfristige Vereinbarung handeln. Vom Deal profitieren beide Bahnunternehmen. Die SOB hat mehr Reichweite, und die SBB bekommen neues Rollmaterial. «So werden wir nicht ältere Modelle umbauen müssen, sondern können auf modernes Rollmaterial zurückgreifen», sagt Jeannine Pilloud (52), Chefin SBB-Personenverkehr. Entlassungen soll es keine geben.

Die Zusammenarbeit bringe den Kunden auf beiden Linien Angebots- und Komfortsteigerungen, heisst es. Etwa eine durchgängige Verbindung von Basel und Zürich über die Gotthard-Panoramastrecken ohne Umsteigen. Oder eine direkte Verbindung von Bern nach Chur. «Kunden profitieren zudem von neuen Fernverkehrszügen der SOB», heisst es weiter. 

BLS auf dem Abstellgleis?

Die BLS ist auch scharf auf die Verbindung Bern – Burgdorf – Langenthal – Olten _ Zürich. Wie die SOB. Zudem werden sich die Berner wohl um die Verbindungen vom Wallis und vom Berner Oberland aus zum Flughafen Kloten bemühen. Und die Strecke Interlaken – Basel übernehmen.

Alle drei grossen Player müssen ihre Gesuche bis Anfang September einreichen. Das Bundesamt für Verkehr wird die Konzessionen Ende Jahr neu vergeben.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.