Gastronom Pasquale Valluzzi (54) kämpft mit den Tränen
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Touristen fehlen auf Mallorca:Gastronom Pasquale Valluzzi (54) kämpft mit den Tränen

Tränen auf der Insel – BLICK trifft Gastronom Pasquale Valluzzi
«Mallorca hat uns im Stich gelassen»

Trotz den Osterfeiertagen müssen die Restaurants auf Mallorca um 17 Uhr schliessen. BLICK trifft den Gastronom Pasquale Valluzzi. Er kämpft ums Überleben und kritisiert die Corona-Massnahmen auf der Insel.
Publiziert: 02.04.2021 um 19:43 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2021 um 22:25 Uhr
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Pasquale Valluzzi, Inhaber des Restaurants La Piazzetta auf Mallorca, macht eine schwierige Zeit durch.
Foto: Selina Berner
Nicola Imfeld und Selina Berner

Die Osterfeiertage bringen Hunderte Ferienflieger mit Zehntausenden Touristen auf Mallorca. Doch die Insel ist trotz der Deutschen und Schweizer wie leergefegt. Die meisten Reisenden halten sich wegen des harten Corona-Regimes in den Hotelanlagen auf. Die Restaurants profitieren von Ostern kaum.

Auch Pasquale Valluzzi (54) ist enttäuscht. Er lebt seit 23 Jahren auf Mallorca, betreibt seither das Restaurant La Piazzetta an bester Lage. Der Gastronom hat extra für die Feiertage sein Lokal wiedereröffnet. «Wir müssen wieder Geld verdienen. Auch das Personal ist auf den Lohn angewiesen», sagt er. Doch die Sperrstunde ab 17 Uhr und die steigenden Fallzahlen machen ihm einen Strich durch die Rechnung.

Stammkunden fehlen

«Ganz Mallorca leidet», sagt Valluzzi stellvertretend für seine Berufskollegen zu BLICK. Er habe immerhin zwei Terrassen, die er öffnen durfte. «Aber viele meiner Freunde sind seit Monaten verloren. In den Innenräumen ist nichts erlaubt», erklärt er.

Seiner La Piazzetta ist seit Beginn der Pandemie 60 Prozent des Umsatzes weggebrochen. Wegen der Quarantänebestimmungen konnten Touristen lange Zeit nicht auf die Insel kommen. Jetzt, wo einige da sind, bleiben sie im Hotel. «Uns fehlen die Stammkunden aus Deutschland und der Schweiz», sagt Valluzzi.

«Das ist doch nicht normal»

Angesprochen auf die Sperrstunde um 17 Uhr wird der Gastronom emotional. Dass die Touristen im Hotel weiter essen dürfen, versteht Valluzzi nicht. «Das ist nicht normal», sagt er. Seine Stimme wird brüchig. «Es gibt doch nur ein Virus. Oder gibt es um 20 Uhr ein anderes Virus? Weshalb lässt uns die Regierung nicht länger arbeiten? Das wäre für alle besser.»

Valluzzi kämpft mit seiner Familie ums Überleben. Seit Monaten lebt er von seinen Ersparnissen. «Viel Geld bleibt nicht mehr übrig», sagt er. Die Regierung habe die Restaurants auf der Insel bislang auch nicht unterstützt. «Sie haben uns im Stich gelassen», so Valluzzi.

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