Seit dem mutmasslichen Abschuss einer Maschine von Malaysia Airlines über der Ostukraine überdenken immer mehr Fluggesellschaften ihre Routen, die über Krisengebiete führen.
Jüngstes Beispiel ist die Airline aus Dubai. Emirates werde innerhalb der nächsten sieben bis zehn Tage damit beginnen, den irakischen Luftraum zu umfliegen, der auf dem direkten Weg zwischen Dubai und Europa liegt, sagte Emirates-Präsident Tim Clark der britischen Zeitung «The Times».
Wer mit Swiss nach Dubai oder Singapur fliegt überquert den Irak
Keinen Bogen um den Irak macht hingegen die Swiss. «Die internationalen Flugrouten über dem Irak befinden sich auf einer Höhe, die freigegeben wurde und von vielen anderen Airlines frequentiert wird», sagt Sprecherin Sonja Ptassek.
Die Swiss beurteile die Benutzung der Luftstrassen aber laufend, so Ptassek. Dabei spielten eigenen Sicherheitsbewertungen und Einschätzungen der Schweizerischen Sicherheitsbehörden eine Rolle.
Über den Irak führen alle Hin- und Rückflüge von Zürich nach Dubai und Singapur sowie vereinzelt die Rückflüge von Bangkok nach Zürich.
Dringlichkeitssitzung der Zivilluftfahrtorganisation
Nach dem Absturz des Fliegers über der Ostukraine wurde vermehrt Kritik an den Airlines laut. So liegt die Beurteilung der Sicherheit von Flugrouten in ihrem Ermessen - vorausgesetzt der Luftraum ist nicht bereits gesperrt.
Daran könnte sich vieleicht bald etwas ändern. Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) hat für heute ein Dringlichketistreffen anberaumt. Thema sind die Risiken bei Flügen über Konfliktgebieten.
Umweg bedeutet Mehrkosten in Millionenhöhe
Konfliktgebiete meiden bedeutet längere Flugrouten und somit ein höherer Kerosinverbrauch. Das läppert sich, wie das Beispiel Ukraine zeigt. Seit knapp zwei Wochen ist der Flugraum über der Ostukraine gesperrt.
Maschinen, die über Russland fliegen müssen pro Flug mit 15 Minuten längerer Flugzeit rechnen. Das kostet die Airlines laut einer Berechnung des Analysehauses ICF International rund 1,5 Millionen Dollar pro Woche.(cst)