Als Antwort auf die Wirtschaftssanktionen der EU und USA stoppte Russland vor zwei Wochen Importe von Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Obst und Gemüse aus den USA, der EU, Kanada, Australien und Norwegen. Das Embargo soll für ein Jahr gelten.
Die Russen spüren aber bereits jetzt die Folgen der Gegensanktionen. Vor allem die entlegenen Gebiete ganz im Osten Russlands seien von Preissprüngen betroffen, schreibt heute die russische Zeitung «Kommersant».
In der Region Sachalin sollen seit dem Agrar-Embargo die Grosshandelspreise für Käse um 10 Prozent und jene für Fleisch um 15 Prozent gestiegen sein. Einzelne Produkte wie etwa Pouletschenkel verteuerten sich gar um 60 Prozent.
Grund für die zum Teil drastischen Preissteigerungen sei laut Nikolai Borisov die Teuerung in Primorje. Sachalin ist eine Insel und bezieht seine Produkte via die Nachbarsregion. Dort kosten Fleisch rund einen Viertel mehr.
Seit Anfang Jahr kosten Kartoffeln in St. Petersburg 70 Prozent mehr
Aber nicht nur in den Randregionen auch in St. Petersburg steigen die Preise. Seit Anfang Jahr verzeichnen die Preise für Schweinefleisch eine Steigerung um 24 Prozent, jene von Hühnerfleisch um 26 Prozent, meldet die russische Nachrichtenagentur «Itar-Tass».
Zucker schlug in der zweitgrössten Stadt Russlands um 17 Prozent, Milch um 14 Prozent auf. Den grössten Preissprung verzeichnen offenbar Kartoffeln. Die sind verglichen zu Anfang Jahr sogar 70 Prozent teurer.
Dass das russische Agrar-Embargo nicht spurlos an dem Land vorbeigeht, erstaunt nicht. Russland deckte bisher seinen Bedarf an Lebensmitteln wie Fisch, Milch, Rindfleisch und Käse zur Hälfte aus Einfuhren gedeckt worden. (cst)