Einheits-Couvert für die Schweiz
Die Post hat genug von verklebten Sortiermaschinen

Weil die Post Probleme mit unterschiedlichen Umschlägen hat, kommt nun zum Abstimmungs-Sonntag am 5. Juni das Einheits-Couvert. Gemeinden und Kantone, die nicht umsatteln müssen einen Aufpreis zahlen.
Publiziert: 25.04.2016 um 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:55 Uhr
Die neuen zertifizierten Wahl- und Abstimmungscouverts bereiten weniger Probleme beim Sortieren.
Foto: Diana Ulrich (zvg Post)
Bastian Heiniger

Ihr Inhalt entscheidet viermal jährlich über das Schicksal der Schweiz. Allerdings bereiten die fünf Millionen Stimm- und Wahlcouverts immer wieder Probleme. Vor allem der Post. Darum zwingt sie jetzt allen Gemeinden und Kantone bereits für die Abstimmung vom 5. Juni ein einheitliches Couvert auf. 

«Wir sind seit bald zwei Jahren mit allen Kantonen in Kontakt und haben alle Gemeinden in der Schweiz mehrmals informiert», bestätigt Postsprecher Bernhard Bürki gegenüber BLICK. Wie viele Gemeinden bei der anstehenden Abstimmung das neue Couvert nutzen, sei aber nicht bekannt.

Nur: Wer keinen zertifizierten Umschlag verwendet, muss neu einen Aufpreis von 15 Rappen bezahlen. 

Sie bereiteten Probleme beim automatischen Sortieren

Bisher variierten von Kanton zu Kanton etwa Format, Fenstergrösse, Papierdicke und Aufreisslasche. Das führte zu Schwierigkeiten beim maschinellen Sortieren. Manche Stimm- und Wahlcouverts waren laut Post nicht stabil genug und rissen auf, wenn sie in der Sortiermaschine durchgeschüttelt wurden.

Und: Bei der Rücksendung seien manche Umschläge nicht richtig verschlossen gewesen. «Schlecht verklebte Sendungen können an Rollen oder Bändern der Sortiermaschinen haften bleiben», sagt Bürki. Resultat: Sie landen nicht pünktlich beim Empfänger. Im schlimmsten Fall wird so das Stimmrecht ausgehebelt. Das darf nicht sein. 

Wie viele Couverts es jeweils waren, kann die Post nicht beziffern. «Gemessen an der Gesamtmenge der Sendungen handelte es sich um sehr wenige Reklamationen», sagt Bürki. Doch für die betroffenen Stimmbürger sei das ärgerlich.

Damit künftig das Abstimmen nicht wegen steckengebliebenen Umschlägen scheitert, entwickelte die Post zusammen mit der Stadt Bern und dem Couverthersteller Elco ein zertifiziertes Zweiwegcouvert – brauchbar für Hin- und Rücksendungen. «Es ist stabiler und damit weniger anfällig für Beschädigungen», so Bürki. 

Luzern hätte das alte Couvert behalten wollen

Anfragen bei verschiedenen Kantone zeigen, dass die Umstellung nicht ganz freiwillig geschah. So auch bei der Stadt Luzern: Die alten Couverts hätten für uns weiterhin gereicht, sagt Thomas Zumbühl (54), Leiter Wahlen und Abstimmungen der Stadt Luzern. «Wir haben das Couvert nur angepasst, weil der Versand sonst 15 Rappen teurer geworden wäre.» Bei über 53'000 Stimmbürgern würde das ins Gewicht gefallen.

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