Ein Denkmal für den Über-Banker
Ackermann gönnt sich einen Lehrstuhl

Die Uni St. Gallen lässt sich von Josef Ackermann eine Professur bezahlen. Vorlesungen will der umstrittene Manager aber nicht halten.
Publiziert: 17.12.2013 um 16:58 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:24 Uhr
Josef Ackermann schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Er investiert in die Bildung und setzt sich selbst ein Denkmal. (Archiv)
Foto: Keystone

Bisher war es nur ein Gerücht, seit gestern steht fest: Der Schweizer Ex-Banker Josef Ackermann leistet sich einen eigenen Lehrstuhl an der Universität St.Gallen (HSG).

«Ich werde einen Lehrstuhl persönlich finanzieren», erklärt der frühere Chef der Deutschen Bank in der SRF-Sendung «Eco». Seine Begründung: «Wenn man etwas Geld verdient hat, soll man auch für die Ausbildung etwas tun und diese Mittel zur Verfügung stellen.»

Zurückhaltende Uni

Die HSG bestätigt, dass man sich mit Ackermann geeinigt hat. Was aber die Professur kostet, wieviele Angestellte benötigt werden und zu welchen Themen referiert werden soll, darüber spricht man an der angesehenen Manager-Schmiede noch nicht: «Es werden die üblichen Berufungsregeln für Professorinnen und Professoren gelten», sagt ein Sprecher nur.

Im «Eco»-Interview erklärte Ackermann, dass er selber nicht unterrichten werde und noch einen Professoren suche.

Feindbild der Linken

Für Kritiker ist Josef Ackermann personifizierter Kapitalismus. Ein skrupelloser Bankenchef, der sogar Staatschefs in Rage bringt, weil er gleichzeitig Rekordergebnis und Massenentlassungen bekannt geben kann – mit einem Lächeln auf den Lippen.

In Deutschland wird zuweilen der Ausdruck «Ackermänner» für besonders rücksichtslose Manager benutzt.

Fest steht: An der HSG wird die Ankündigung eines Ackermann-Lehrstuhls nicht die gleiche Reaktion auslösen, wie die Bekanntgabe eines UBS-Centers an der Uni Zürich. (alp)

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