Der Kampf der Pharma-Giganten Roche und Novartis um die Vorherrschaft in Basel findet nun auch auf dem Trikot des FC Basel statt – allerdings etwas versteckt und diskret. Im Heimspiel gegen Meister YB aus Bern wird neben dem Hauptsponsor Novartis unter anderem auch das Logo der niederländischen Firma Royal DSM die Leibchen des FCB zieren.
Den neuen Sponsor vermeldet die «Schweiz am Wochenende» und beschreibt Royal DSM als den «offiziellen Ernährungs- und Gesundheitspartner» des FCB. «Der FCB hat im Moment etwas Probleme, aber wem geschieht das nie?» lässt sich Christoph Goppelsroeder (59) von DSM in der Zeitung zitieren.
Ehemalige Roche-Tochter
Wandelte sich der FCB vom einstigen Nationaliga-B-Klub zum Serienmeister in der Super League, so hat auch Royal DSM eine grosse und erfolgreiche Verwandlung hinter sich. Die Wurzeln des Konzerns gehen auf den königlich staatlichen Kohlebergbau in den Niederlanden zurück, die Firma hiess ursprünglich Royal Dutch State Mines und war gross im petrochemischen Geschäft. Doch all das wurde verkauft, neue Aktivitäten dazu gekauft, unter anderem in der Schweiz.
Als der Pharma-Riese Roche 2003 seine Vitamin-Sparte veräusserte, griff DSM zu. Die Roche-Tochter mit Sitz in Kaiseraugst AG ging in die Niederlande – und mit ihr der damalige Roche-Manager Christoph Goeppelsroeder. Dieser machte bei den Holländern Karriere und leitet seit 2012 die Sparte «Nutritional Products» von DSM. Diese Nahrungs-Ergänzungs-Produkte sind das Flaggschiff von DSM, machen rund 70 Prozent des Umsatzes aus. Rund in und um den Sitz der Flaggschiffsparte in Kaiseraugst arbeiten 3300 Angestellte. Das Problem: DSM kennt in der Schweiz kein Mensch.
Bekanntheitsgrad erhöhen
Das soll sich nun ändern, die Firma will in der breiten Öffentlichkeit bekannter werden, mit ihren Produkten aber auch als Arbeitgeber. Dabei soll nun der FC Basel helfen. Natürlich geht es beim Sponsoring-Engagement nicht nur um Ernährungsberatung sondern auch im Geld, um wieviel lassen die Partner allerdings offen. Man wolle sich gegenseitig anspornen, sagt FCB-Präsident Bernhard Burgener: «Wir sind beide ambitioniert und haben noch viel vor.»
Ob die Vitaminspritze schon im Spiel gegen Meister YB etwas bewirkt, wird sich zeigen. Zur Erinnerung: Das letzte Spiel gegen die Berner verlor der FCB gleich mit 1:7!