Im Mai war es ein willkommener Geldsegen für das Tourismusland Schweiz. Unterkunft, Ausflüge, Souvenirkäufe: Rund 14 Millionen Franken haben die 12'000 Chinesinnen und Chinesen bei ihrem mehrwöchigen Besuch in der Schweiz liegen lassen, wie die Vermarktungsorganisation Schweiz Tourismus schätzte (BLICK berichtete). Sie bereisten auf Einladung ihres Arbeitgebers im vergangenen Monat in Wellen Touristen-Hotspots wie Luzern oder den Rheinfall bei Schaffhausen.
Die XXL-Reisegruppe liess bei ihrem Abschied auch am Flughafen Zürich noch einmal kräftig die Kassen klingeln. Das schreibt ein Analyst der Bank Vontobel, der die Aktie des Airports regelmässig für Investoren bewertet, in einem Kommentar. «Unverändertes Passagierwachstum, aber starker Airside-Einzelhandel» steht dort. Und weiter: Der Airside-Umsatz, also das Geld, das Fluggäste nach dem Handgepäck-Check in Duty-Free-Läden liegen lassen, kletterte im Mai um 4,8 Prozent.
Das komme der Rentabilität eindeutig zugute. Diese habe nun eindeutig an Fahrt aufgenommen. «Unter anderem verdankt sich das Plus wohl primär der Incentive-Reise von 12'000 Angestellten eines chinesischen Grossunternehmens in die Schweiz», schreibt der Analyst. Wie viel Geld die Chinesen für Schweizer Mitbringsel wie Uhren, Schmuck und Schokolade im Airside Center ausgaben, ist unklar. Der Analyst war für BLICK am Freitag nicht erreichbar.
Auch der Flughafen Zürich konnte keine exakte Umsatzzahl nennen. «Die chinesische Reisegruppe hatte sicher einen Einfluss auf das gute Resultat», versichert eine Flughafen-Sprecherin auf Anfrage.
Was bleibt noch vom Aufenthalt der XXL-Reisegruppe in der Schweiz? Kommen die chinesischen Touristen später wieder einmal? «Viele, mit denen ich sprechen konnte, waren begeistert vom Aufenthalt und beabsichtigen mit Freunden und Familie wieder zu kommen», sagte der Luzerner Tourismusdirektor Marcel Perren (52) Ende Mai. «Das Potenzial für wiederkehrende Gäste ist also durchaus vorhanden.» (uro)