Die Preise auf dem Immobilienmarkt in Los Angeles (USA) sind zum Teil so fantastisch wie die Filme aus den Hollywood-Studios. Bestes Beispiel: das Grundstück The Mountain im Reichen-Viertel Beverly Hills. Ursprünglich sollte das Land an bester Lage 1 Milliarde Dollar kosten – umgerechnet 978 Millionen Franken.
Später sank der Preis auf 650 Millionen und dann 150 Millionen. Am Ende verkauften die Zwangsversteigerer The Mountain für nicht einmal ganz 100'000 Franken. 0,01 Prozent vom einstigen Megapreis!
Der Käufer ist eine Stiftung. Diese verwaltet den Nachlass von Mark Hughes (†44) für dessen 20-jährigen Sohn bis zum 35. Geburtstag. So will es das Testament des Verstorbenen. Der Geschäftsmann hatte als Gründer von Herbalife mit dem Verkauf von Nahrungsmittel-Ergänzungsprodukten ein Vermögen gemacht.
Schnäppchen für genau einen Käufer
Vor seinem Tod im Jahr 2000 gehörte Hughes das Stück Land bereits einmal. Dann aber verkaufte die Stiftung an einen Investor. Dieser hatte zwar grosse Pläne, aber offenbar zu wenig Geld. Den Deal finanzierte er mit einem 45-Millionen-Kredit, den er ebenfalls von der Stiftung bekam. Mit Zinsen ist die Schuld inzwischen auf fast 200 Millionen Franken angewachsen.
Vom Grundstück hat sich der Investor längst wieder getrennt. Die Schuld aber lastete weiter schwer auf dem Land und ist nun auch der Grund für den Schnäppchenpreis. Dieser galt nämlich nur für die Stiftung. Als Käuferin verzichtet sie auf ihren Mega-Kredit. Alle anderen hätten wohl mindestens 200 Millionen Franken zahlen müssen. Zu viel, ausser der Hughes-Familie gabs keinen anderen Bieter.
Prominenter Interessent
Auch Jeff Bezos (55) nicht. Der Amazon-Gründer soll sich einst für das Grundstück interessiert und es auch mehrmals besichtigt haben. Schliesslich aber habe er entschieden, dass das Land an Traumlage überbewertet sei. Das zumindest heisst es laut dem «Wall Street Journal» aus informierten Kreisen.
Ob mit dem Rückkauf der Hughes-Stiftung das Drama um The Mountain nun zu Ende ist, bleibt abzuwarten. Ein Vorbesitzer hat laut der Zeitung «Los Angeles Times» bereits angekündigt, gegen die Zwangsversteigerung klagen zu wollen. Ebenfalls offen ist, ob das Grundstück nun nach vielen Jahren bebaut wird. (jfr)