Europa macht ab 1. September die Berechnung der Wirtschaftsleistung in allen Ländern einheitlich. Was trocken klingt ist nicht ganz ohne, denn der neue Standard hat es in sich.
Denn es werden auch allerlei verruchte und verbotene, aber eben höchst lukrative Wirtschaftszweige mit einbezogen. Darunter Prostitution, Drogenschmuggel, Zigarettenschmuggel und Waffenhandel.
Natürlich werden auch seriöse Leistungen wie Forschungstätigkeiten von Unternehmen neu mitgerechnet.
Die Volkswirtschafter glauben, dass das Bruttoinlandprodukt (BIP) dadurch um etwa 2,5 Prozent angehoben wird.
Das BIP ist immerhin der wichtigste Gradmesser für die Leistung einer Volkswirtschaft. Es enthält den Wert aller erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen eines Landes in einem bestimmten Zeitraum.
Nicht alle finden an der Tatsache Gefallen, dass Sex, Drogen und Waffen das BIP aufpumpen. Aber das sei eben auch Wirtschaft, argumentieren die Verfechter.
Die Schweiz übernimmt den Standard ebenfalls. Ändern wird sich allerdings nicht viel, denn Prostitution und Drogen werden hier schon seit zwei Jahren mitgerechnet.
Laut Konjunkturforscher der ETH drückte das unser BIP um ganze 4 Prozent nach oben. (alp)