Die Bank einigte sich heute Montag nach langem Tauziehen mit dem US-Justizministerium und anderen staatlichen Stellen auf eine 7-Milliarden-Busse.
Die Justiz warf der Citigroup vor, Investoren beim Verkauf von Hypothekenpapieren über den Tisch gezogen zu haben. Die Bank habe den Käufern verschwiegen, wie schlecht es um viele der enthaltenen Hauskredite gestanden habe.
Ausbleibende Kreditraten und der damit verbundene rapide Wertverfall dieser Hypothekenpapiere befeuerten die Finanzkrise 2008.
Sorgenkind der Wall Street
4,5 Mrd. Dollar bar muss die Bank an diverse Behörden und das Justizministerium zahlen. Mit den verbleibenden 2,5 Mrd. Dollar muss der Konzern strauchelnden US-Hausbesitzern unter die Arme greifen.
Da die Bank nur für einen Teil der nun ausgehandelten Strafe Rückstellungen gebildet hat, drückt die Einigung auf das Ergebnis im zweiten Quartal. Vor Steuern steht nach Angaben des Kreditinstituts eine Belastung von rund 3,8 Mrd. Dollar zu Buche.
Die Citigroup galt in den vergangenen Jahren lange als Sorgenkind an der Wall Street. Im vergangenen Jahr gelang ihr aber ein eindrucksvoller Gewinnzuwachs von 84 Prozent auf 13,9 Mrd. Dollar.
CS kam vergleichsweise glimpflich davon
In einem vergleichbaren Fall hatten die Behörden im Herbst 2013 den Branchenprimus JP Morgan zu einer Gesamtstrafe von 13 Mrd. Dollar verdonnert. Es ist die höchste je verhängte Busse an ein Unternehmen.
Auf Platz zwei kommt die französische BNP. Weil sie mit von den USA sanktionierten Staaten handelte, wurde sie Ende Juni zu einer Strafe von 8,83 Mrd. Dollar. verdonnert.
Bei der Bank of America wird derzeit über einen Vergleich in Höhe von 12 Mrd. Dollar spekuliert. Die Schweizer CS erhielt im Mai eine Strafe über 2,6 Mrd. Dollar, weil sie US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen hatte. (SDA/alp)