Auf einen Blick
- Bei der Krankenkasse gibt es verschiedene Altersstufen
- Ab 26 Jahren wird es für junge Erwachsene teurer
- Telmed-Modell für digitalaffine Junge geeignet
Du bist dieses Jahr 25 Jahre alt geworden? Dann kostet dich die Grundversicherung ab kommendem Jahr deutlich mehr.
Es gibt drei Alterskategorien bei den Krankenkassen: Kinder bis 18 Jahre, junge Erwachsene (18 bis 25 Jahre) und Erwachsene. Ab dem 26. Lebensjahr bezahlen also alle gleich hohe Prämien. «Das hat die Politik so entschieden, weil die Jungen einerseits weniger Budget haben, andererseits aber auch weniger Kosten im Gesundheitssystem verursachen», erklärt Felix Schneuwly (64), Gesundheitsexperte bei Comparis.
Der Anstieg bei den Prämien geht nicht spurlos an den jungen Erwachsenen vorbei. Wer 2025 in die letzte Alterskategorie rutscht, zahlt auf einmal über 130 Franken mehr pro Monat! Denn junge Erwachsene zahlen ab kommendem Jahr gemäss dem BAG im Durchschnitt 314.10 Franken Prämien pro Monat. Bei den Erwachsenen beträgt die Durchschnittsprämie künftig 449.20 Franken.
Schweizweit steigen die Prämien 2025 im Schnitt um 6 Prozent. Dabei werden vor allem die günstigen Prämien mit einem Anstieg von 8,8 Prozent teurer.
Welche Franchise? Welches Modell?
Das Sparpotenzial bei einem Wechsel ist gross. Wer per 2025 wechseln will, muss seine Krankenkasse bis Ende November 2024 kündigen und bis Ende Jahr alle offenen Rechnungen bezahlen. «Grundsätzlich decken alle Grundversicherungen dasselbe ab. Sie unterscheiden sich jedoch bei der Servicequalität – und bei der Höhe der Prämien», so Scheuwly.
Dabei muss man sich sowohl für die Höhe der Franchise als auch ein Modell entscheiden. Der Experte rät: Wenn du pro Jahr mehr als 2000 Franken für medizinische Leistungen ausgibst, lohnt sich die Mindestfranchise von 300 Franken. Bis zu diesem Betrag bezahlst du alles selbst, dann noch von jeder weiteren Rechnung 10 Prozent bis zum jährlichen Maximalbetrag von 700 Franken. Wer weniger als 2000 Franken pro Jahr für medizinische Leistungen ausgibt, kann getrost auf die Maximalfranchise von 2500 Franken setzen. Dann ist die Prämie tiefer. Die Franchisen sind bei allen Kassen gleich.
Nicht so bei den Versicherungsmodellen: Neben dem Standardmodell gibt es das Hausarzt-, HMO- und Telmed-Modell. Alternative Modelle kosten 10 bis 25 Prozent weniger als das Standardmodell. «Für digitalaffine Junge eignet sich angesichts des Hausärztemangels das Telmed-Modell. Bei kleinen gesundheitlichen Problemen können sie dann vieles direkt per App erledigen», so Schneuwly.
Zuerst vergleichen, dann wechseln
Ein Wechsel kann sich lohnen, denn einige Kassen sind für Erwachsene weniger geeignet als für Junge. Schweizweit zu den günstigeren der zwölf grössten Kassen gehören Concordia, Helsana, Sanitas, Sympany und Swica. Es kommt aber immer auf den Wohnort an. In einigen Regionen bieten kleine Kassen noch tiefere Prämien. Eher teuer wird es dagegen bei Visana, ÖKK, Atupri, Assura, KPT, Groupe Mutuel oder CSS.
Mehr zu Krankenkassen
Um die richtige Kasse zu finden, lohnt sich ein Blick auf die Vergleichsdienste wie Comparis oder Moneyland. Der Konsumentenschutz warnt jedoch, dass diese Portale nur die Angebote jener anzeigen, mit denen sie Verträge haben – und bietet deshalb eine eigene Vergleichsplattform.
Ein Beispiel der Stadt Zürich: Bei der tiefsten Franchise gibt es die alternativen Modelle ab 458 Franken im Monat. Das Standardmodell kostet dagegen monatlich mindestens 527 Franken. Auch mit der höchsten Franchise kostet die Prämie monatlich mindestens 339 Franken.