Digitalisierung und Automatisierung schüren Angst
Schweizer haben Angst vor der zukünftigen Arbeitswelt

Eine Umfrage von Ernst & Young zeigt: Die Mehrheit der Schweizer Arbeitnehmer ist momentan mit ihrer Stelle zufrieden. Nur der Blick in die Zukunft bereitet vielen Bauchschmerzen.
Publiziert: 19.08.2019 um 15:38 Uhr
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Die neuesten Zahlen einer Ernst & Young-Umfrage dürften Valentin Vogt, Präsident des Arbeitgeberverbands, beruhigen: 87 Prozent der Schweizer sind zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz.
Foto: Sabine Wunderlin
Noël Brühlmann

Die neuesten Zahlen einer Ernst & Young-Umfrage lassen die Arbeitgeber aufatmen. Stolze 87 Prozent der Schweizer Angestellten sind mit ihrem Job zufrieden. Der Wert ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um ein Prozentpunkt angestiegen. Die Zufriedenheit im Baugewerbe und Maschinen-/Anlagenbau nahm mit rund zehn Prozent am stärksten zu.

Schauen die Befragten aber in die Zukunft, fällt das Verdikt weit weniger positiv aus. Nur etwa die Hälfte der Befragten sieht sich für die Arbeitswelt der Zukunft gut gerüstet. Was ebenfalls auffällt: Die Schweizer glauben, dass die Tätigkeiten anspruchsvoller werden und der Stress am Arbeitsplatz zunehmen wird. Auch ein grossflächiger Job-Abbau wird befürchtet. Und die Sorgen sind berechtigt – wie BLICK berichtete, werden überwiegend klassische Berufsprofile wegrationalisiert.

Welche Jobs werden in Zukunft wegfallen? Nebst einem Stellenabbau in klassischen Berufsfeldern werden vor allem im IT-Bereich neue Tätigkeiten geschaffen.

Generell können sich die Befragten die zukünftige Arbeitswelt nur schwer vorstellen. Neue Konzepte wie Coworking und Co-Creation sind für viele Personen noch unklar. Für Gerard  Osei-Bonsu, Mitglied der Geschäftsleitung von Ernst & Young, ist klar: «Arbeitgeber sollen ihren Mitarbeitern mehr Unterstützung und Hilfe bieten!» Gerade durch Digitalisierung und Automatisierung verändere sich die Arbeitswelt rasant. Die meisten Angestellten seien sich deshalb nicht mehr über ihre genauen Aufgaben im Klaren. 

Zwischenmenschliche Themen sind entscheidend

Die Umfrage gibt zudem an: In unserem schnelllebigen und von Veränderung geprägten Zeitalter werden die sozialen Komponenten der Arbeit immer wichtiger. So geben 66 Prozent der Befragten an, dass ein gutes Verhältnis zu den Kollegen den zentralen Aspekt des Arbeitsalltags ausmacht. Auch die Anerkennung von Leistungen und ein harmonisches Verhältnis zum Vorgesetzten spielen für viele eine wichtige Rolle. Die Bezahlung und Tätigkeitsinhalte sind dabei weit weniger wichtig.

Schweizer Arbeitnehmer schauen also eher kritisch in die Zukunft – trotz einer eigentlich stabilen Ausgangslage. Dabei sollte man aber nicht vergessen: Wo Risiken sind, gibt es auch Chancen. Und diese gilt es zu packen.

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