Wenn es um die Beliebtheit bei den Konsumenten geht, laufen regionale Lebensmittel Bio-Waren den Rang ab. Das zeigen die wachsenden Auslagen von Produkten aus der Region in den Supermärkten. Frische, Qualität, Unterstützung des lokalen Gewerbes oder Nachhaltigkeit sind die Motivation, für den Kauf dieser Lebensmittel.
Längst hat der Detailhandel erkannt, dass sich mit der ländlichen Idylle Vertrauen schaffen lässt. Migros, Manor, Coop, Volg oder auch Discounter wie Aldi bauen darum unter ihren Regionallabels ein immer breiteres Angebot auf. Dabei sind die regionalen Produkte nicht immer günstiger als jene mit Bio-Label.
Welche Standards stecken tatsächlich hinter den Regionallabels? Haben die Produkte mehr als nur die enger definierte Herkunft zu bieten? Wie grosszügig oder eng wird der Begriff Region unter den jeweiligen Labels gefasst? Schreibt der Hersteller genau, woher das Produkt wirklich kommt? Steckt gar Etikettenschwindel dahinter?
Erhöhter Klärungsbedarf bei Produkten aus der Region
Die Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen will diesen Fragen im kommenden Jahr auf den Grund gehen, wie Sara Stalder (50) an der heutigen Medienkonferenz bekannt gibt. Laut der Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz besteht erhöhter Klärungsbedarf bei den «lukrativen» Produkten aus der Region.
Laut Stalder stehen neben den Regionalprodukten folgende Schwerpunkte auf der Agenda 2017 der Konsumentenschutz-Organisationen: Unterschriftensammlung für die Fair-Preis-Initiative gegen «überrissene Schweiz-Zuschläge» importierter Produkte, Durchsetzung der Rechte geschädigter Konsumenten durch den VW-Abgasskandal, Kampf gegen den «Wildwuchs» in der Sharing-Economy.
«Das Klima ist rau, was die Durchsetzung von Konsumentenanliegen betrifft», sagt Stalder. Es sei eine grosse Ausdauer nötig, um solchen Anliegen zum Durchbruch zu verhelfen. «Die Arbeit geht der Allianz 2017 keinesfalls aus.»