Die Schweizer sind pessimistisch, was die Zukunft der weltpolitischen Lage angeht. Laut der Studie «Sicherheit 2017», welche die Militärakademie des Center for Security Studies der ETH Zürich durchgeführt hat, teilen 73 Prozent diese Skepsis. «Diese pessimistische Sichtweise der Welt bewegt sich – wie 2016 – auf einem so hohen Niveau wie nie zuvor», heisst es in der Studie, die der Bundesrat am heutigen Freitag vorstellte.
Das hat auch mit Terror-Anschlägen zu tun. Rund ein Fünftel der Befragten fühlen sich im öffentlichen Raum unsicher. 89 Prozent der Befragten unterstützen die verstärkte Bekämpfung von Terrorismus. Das sind zwei Prozent mehr als bei der letzten Studie.
40 Prozent wollen ihre Ferien nur noch in Europa verbringen
Aufgrund der Anschläge im Ausland haben einige Schweizer ihre Ferienplanung überdacht: 29 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer haben laut der Studie ihr Reiseverhalten angepasst. Von diesen konsultieren 84 Prozent die Reisehinweise des Bundes.
Drei Viertel meiden Länder, in denen kürzlich Anschläge verübt wurden. «Als Folge terroristischer Anschläge wurden Ägypten, Belgien, Frankreich, Istanbul und Tunesien in geringerem Masse als Reisedestinationen gebucht», heisst es in der Studie.
Gesamthaft betrachtet können europäische Destinationen von der Terrorangst profitieren. Dies zeichnete sich schon 2016 ab. In der Sommersaison «wanderten die Buchungsströme von Ost nach West», erklärte Tui Suisse schon Ende 2016.
Jeder dritte hat Angst vor Grossstädten
So verzeichnete die Türkei knapp 70 Prozent weniger Schweizer Touristen als noch 2015. Tunesien verlor vier von zehn Kuoni-Gästen – an Destinationen wie die spanischen Mittelmeerinseln Mallorca und Ibiza.
In der Studie «Sicherheit 2017» gaben nun vier von zehn Befragten an, ihre Ferien nur noch in Europa, vor allem in Italien, Spanien oder Portugal, zu verbringen. Mehr als ein Drittel hat Angst, in Grossstädte zu reisen. (grv)