Neue Zahlen des Bundes zeigen das Ausmass von tödlichen Impfdurchbrüchen in der Schweiz. Seit Ende Januar sind in der Schweiz 1681 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Davon waren 119 Personen vollständig geimpft. Will heissen: Sieben Prozent der Corona-Toten waren geimpft. Das geht aus neuen Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.
Das BAG stellt allerdings klar: Die Mehrheit der doppelt geimpften Corona-Toten war über 80 Jahre alt. Bei Menschen in dieser Altersgruppe schlägt die Impfung teils schlechter an. Das Immunsystem bildet trotz doppelter Impfung nicht ausreichend Antikörper.
Impfung schützt sehr gut – aber nicht zu 100 Prozent
Eines der Todesopfer hat unlängst für Schlagzeilen gesorgt: Der alt Nationalrat Andreas Herczog (†74) ist im September an einer Corona-Infektion gestorben – trotz doppelter Impfung.
Weiter listet das BAG, dass seit Ende Januar 600 Menschen trotz doppelter Impfung im Spital gelandet sind. Das entspricht 5,6 Prozent der 10'716 Hospitalisierten. Zwei Drittel der betroffenen Geimpften waren über 70 Jahre alt.
Das BAG zeigt sich über die Impfdurchbrüche weder erstaunt noch beunruhigt: Die in der Schweiz eingesetzten mRNA-Impfstoffe haben zwar eine sehr hohe Wirksamkeit. Diese liegt allerdings nicht bei 100 Prozent.
Booster-Impfung stehen zur Diskussion
Die Daten zum Impfstatus der Corona-Patienten werden seit Ende Januar 2021 erhoben. Sie basieren auf Informationen von Ärztinnen und Ärzte sowie der Spitäler im Rahmen der Meldepflicht.
Im Ausland werden aufgrund von Impfdurchbrüchen zum Teil bereits Auffrischimpfungen verabreicht. Es zeigt sich nämlich, dass die Wirksamkeit der Impfung mit der Zeit abnimmt, besonders bei älteren Geimpften. In Israel etwa erhält die Bevölkerung bereits eine dritte Impfung. In der Schweiz hingegen ist eine solche Auffrischimpfung bisher nicht zugelassen. (SDA/sfa)