«Die Lage ist ernst»
Economiesuisse-Direktorin will Massnahmen verschärfen

Economiesuisse sperrte sich lange gegen harte Corona-Massnahmen. Wegen der hohen Fallzahlen ändert die Direktorin Monika Rühl nun ihre Haltung. Das sind ihre Vorschläge.
Publiziert: 17.12.2020 um 10:29 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2020 um 14:32 Uhr
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Lange Zeit sträubte sich der Schweizer Wirtschaftsverband Economiesuisse gegen härtere Massnahmen. Nun ändert Direktorin Monika Rühl (57) ihre Haltung.
Foto: keystone-sda.ch

Lange Zeit sträubte sich der Schweizer Wirtschaftsverband Economiesuisse gegen härtere Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Doch bei jetzt stabilen, leicht steigenden Fallzahlen auf hohem Niveau ändert er nun seine Haltung. Im Gegensatz zum Gewerbeverband hält die Economiesuisse-Direktorin zusätzliche Verschärfungen für unvermeidlich. «Wir dürfen nicht mehr länger warten», sagt Monika Rühl (57), Direktorin von Economiesuisse gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung».

Im Vordergrund stehe vor allem die Stabilität des Gesundheitssystems. «Wenn die Zahlen nicht bald deutlich sinken, werden die Spitäler nicht bis im Frühling durchhalten», so Rühl. Die Lage sei ernst.

Keine andere Wahl

Weitere Massnahmen müssen also her. Auch, wenn diese der Wirtschaft schaden. «Wir haben keine andere Wahl», sagt Rühl. Auf lange Sicht sei es besser so. Je länger man warte, umso härter müssten die Massnahmen sein.

Obwohl Rühl auch Selbstkritik übt, erwartet sie weitere Massnahmen. «Worauf will der Bundesrat denn noch warten?», fragt Rühl. Konkret will sie Eigenverantwortung priorisieren. «Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass dies nicht ausreicht. Natürlich wären uns Schutzkonzepte lieber. Aber die Schliessung der Gastronomie ist eine sehr wirkungsvolle Massnahme», sagt Rühl. Sie sehe leider keine weniger schmerzhaften Massnahmen.

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Planungssicherheit soll her

In den Läden könnten zudem Kundenzahlen reduziert werden. Dies ist bereits vielerorts der Fall. Rühl will die Kundenzahlen noch weiter senken. Ausserdem Es sollten klare Kriterien für Massnahmenverschärfung eingeführt werden. «Das verbessert die Planungssicherheit, für die Wirtschaft», so Monika Rühl.

Noch weiter als Rühl geht Ökonom und Chef der Konjunkturforschungsstelle Jan-Egbert Sturm (51). Er forderte im BLICK einen Lockdown. «Die Schweiz hat lange genug gewartet und gestritten, jetzt geht es nicht mehr anders» (lui)

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