Darum gehts
- FH-Absolventen verdienen gut: Medianlohn stieg von 104’000 auf 112’852 Franken jährlich
- Finanzbranche zahlt am besten, Tourismus am schlechtesten
- Grosse regionale Lohnunterschiede: Zürich führt, Genferseeregion am tiefsten
Mit einem FH-Abschluss in der Tasche lässt sich in der Schweiz sehr gutes Geld verdienen. Besonders beim Berufseinstieg und in den ersten Berufsjahren liegen die durchschnittlichen Löhne oft über denen von Uni-Abgängern, wie die Blick vorliegende FH-Lohnstudie 2025 festhält.
Mehr noch: Gegenüber der letzten Erhebung vor zwei Jahren ist der Medianlohn von FH-Absolventen weiter angestiegen. Medianlohn heisst: 50 Prozent der Befragten beziehen einen Lohn über dem genannten Wert, 50 Prozent darunter. Im Gegensatz zum Durchschnitt verzerren einzelne Ausreisser nach oben oder unten das Bild nicht.
2023 lag dieser Wert bei 104’000 Franken. In diesem Jahr ist er auf 112’852 Franken jährlich angestiegen. Etwas relativierend muss man hier anfügen: Die Zusammensetzung der Befragten hat einen Einfluss auf die vorliegenden Lohndaten. Denn im Detail hängt das Einkommen von Faktoren wie Alter, Berufserfahrung, Branche, Position und Region ab.
Toplöhne in den üblichen Branchen
Wie in anderen Jahren zeigt sich die Finanz- und Versicherungsbranche klar als die zahlungskräftigste, Tourismus und Künste belegen die hinteren Ränge. Auffällig: Die Branchen Gesundheit und Soziales haben aufgeholt, wie die Tabelle zeigt.
Gut 30 Prozent der insgesamt 11’906 befragten FH-Absolventen bekleiden eine Führungsfunktion, rund 67 Prozent sind noch keine 40 Jahre alt. Mit Löhnen zwischen 206’000 Franken im oberen Kader und 109’510 im mittleren Kader sind die Löhne auf stolzem Niveau. «Das zeigt: Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen spielen in der Schweizer Wirtschaft eine tragende Rolle», so Toni Schmid, Geschäftsführer von FH Schweiz.
Bei Befragten aus unteren Kadern oder ohne Kaderfunktion beträgt die Spanne immer noch zwischen 85’000 und 140’000 Franken.
Frauen verdienen immer noch weniger
Wesentlich für den Lohn sind zudem Faktoren wie Geschlecht oder Arbeitsort. Bei Letzterem gibt es keine Überraschung: In Zürich sind die Löhne am höchsten, gefolgt von der Nordwestschweiz mit Basel und dem Aargau. Etwas überraschend liegt die Genferseeregion am tiefsten – fast 20 Prozent tiefer als Zürich.
Die Frauenlöhne liegen laut der Erhebung wie schon vor zwei Jahren unterhalb jenen der Männer – auch wenn man die Resultate nach Kaderposition, Abschluss oder Alter filtert. Beispielsweise beträgt der Medianlohn von Männern mit FH-Diplomabschluss in der Finanz-/Versicherungsbranche im Kanton Zürich 190’000 Franken, bei Frauen liegt dieser Wert bei 138’633 Franken.
Auch andere Kombinationen bringen stets einen unterschiedlichen Medianlohn zwischen Frauen und Männern hervor. Der «Gender Pay Gap» scheint anhand der FH-Lohnstudie also noch bei weitem nicht überwunden zu sein. «Ich kann diese nach wie vor grossen Unterschiede auch persönlich nur teilweise verstehen und wir schauen dies sicher näher an», versichert Schmid.
Die Resultate der FH-Lohnstudie sind auf www.fhlohn.ch kostenpflichtig abrufbar. Über eine Eingabemaske können die Lohnprofile nach Kriterien wie Alter, Abschlussart, Branche oder Region sowie weiteren Parametern verfeinert werden.
Die Resultate der FH-Lohnstudie sind auf www.fhlohn.ch kostenpflichtig abrufbar. Über eine Eingabemaske können die Lohnprofile nach Kriterien wie Alter, Abschlussart, Branche oder Region sowie weiteren Parametern verfeinert werden.
Master wird beliebter
Weiterhin hoch ist laut der Studie das Interesse an Weiterbildungen: Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden plant eine fachliche oder persönliche Horizonterweiterung.
Klar am beliebtesten sind kürzere Formate wie CAS (Certificate of Advances Studies) und DAS (Diploma of Advanced Studies). Mehr als jede zehnte Person möchte einen Fach- oder Führungskurs absolvieren.
Fast ebenso viele planen eine anspruchsvolle Master-Weiterbildung wie MAS (Master of Advanced Studies), MBA (Master of Business Administration) oder EMBA (Executive Master of Business Administration).
Besonders auffällig bei der diesjährigen Studie ist das deutlich gestiegene Interesse an einem konsekutiven Masterstudium, also einem Ausbildungsstudiengang als Master of Science oder Master of Arts. 11,7 Prozent der Teilnehmenden planen, sich auf diese Weise in ihrem Fach zu spezialisieren. In der Studie 2023 gaben dies nur 2 Prozent an.
Ebenfalls interessant: Der Weiterbildungswille bei Frauen ist wie in den Vorjahren grösser als bei Männern. Nur 34 Prozent der Frauen geben an, keine Weiterbildung zu planen, während es bei den Männern 45 Prozent sind. 2023 lautete dieses Verhältnis 37 gegenüber 42 Prozent.