Schweizer Car-Betreiber schauen neidisch nach Deutschland. Dort dürfen Fernbusse seit 2013 der Bahn im ganzen Land Konkurrenz machen. Zwar brauchen Busse länger Stadt zu Stadt als die Eisenbahn, dafür sind die Tickets deutlich billiger.
Jetzt verlangen auch hiesige Bus-Unternehmer eine Liberalisierung nach deutschem Vorbild. «Für uns wäre das sehr interessant», sagt Patrick Angehrn, Gründer der Expressbus GmbH.
Der Nutzfahrzeugverband Astag ist gespalten. Die grösseren Mitglieder würden die SBB nur allzu gern konkurrenzieren, die kleineren eher nicht. Sie fürchten offenbar die ausländische Konkurrenz. Das offizielle Statement dazu: «Astag hat noch keine allgemeine Haltung, die vom Vorstand genehmigt ist. Das Thema stösst aber bei einigen Mitgliedern auf grosses Interesse.»
Ins Ausland dürfen sie fahren
Bislang bewilligt der Bund nur in Ausnahmefällen private Buslinien. Verbindungen ins Ausland sind erlaubt, sofern sie die Bahn nicht zu stark tangieren. Immer mehr Busse fahren zwischen Zürich und München, darunter hauptsächlich deutsche (BLICK berichtete).
«Letztlich muss die Politik entscheiden, ob sie eine Gleichstellung der Verkehrsteilnehmer will», sagt Patrick Angehrn. Er hofft, dass nun die Transpörtler im Parlament Druck machen.
In Bern gab es bislang aber keinen Vorstoss zum Thema. Viola Amherd (CVP/VS), Präsidentin der Verkehrskommission, findet das auch gar nicht sinnvoll: «Wir haben ein viel besseres ÖV-System als Deutschland. Zudem gingen den SBB wichtige Einnahmen verloren, wenn Kunden auf den Bus umsteigen würden.» (alp)