Zwischen den beiden Telekom-Riesen brodelt es gewaltig. Streitpunkt sind die TV-Rechte für Sport-Übertragungen. «Die Anbieter, die sich nun beschweren, haben über Jahrzehnte nicht den kleinen Finger gerührt, um dem sportinteressierten Kunden etwas zu bieten.» Mit diesen Worten schiesst Swisscom-Chef Carsten Schloter in der «Schweiz am Sonntag» in Richtung Kabelnetzbetreiber.
Hauptadressat ist Cablecom-Chef Eric Tveter. Er lässt sich den Vorwurf nicht gefallen. «Erst wenn das Monopol von Teleclub/Swisscom abgeschafft wird, können drei Millionen Haushalte Livespiele schauen und nicht nur einige Hunderttausend», sagt er zu BLICK.
Vor knapp zwei Jahren wurden die TV-Rechte der Schweizer Fussball- und Eishockey-Spiele im Bieterverfahren an den Pay-TV-Kanal Teleclub vergeben. Swisscom ist Mehrheitsaktionärin der Teleclub-Besitzerin Cinetrade AG. Das Trio setzte sich gegen die rund 240 Kabelnetzbetreiber durch, die sich zusammen mit dem SRF um die Rechte bewarben.
Schloter verärgert über die Klage
Die Kabelnetzkunden erhalten seither nur noch beschränkten Zugang zu den Teleclub-Sportkanälen. Tveter klagt: «Seit Teleclub der Swisscom gehört, werden andere Anbieter von Teleclub systematisch schlechtergestellt.» Darum hat Cablecom über den Kabelnetzverband Swisscable die Wettbewerbskommission eingeschaltet. Sie untersucht nun, ob Swisscom ihre Stellung ausnutzt.
Schloter ist sichtlich verärgert über die Klage der Kabelnetzbetreiber: «Diese Haltung ist hochgradig zynisch, denn im Grunde genommen haben diese Firmen die Kunden über Jahrzehnte vorgeführt.»
Die Sportübertragungen kosten die Swisscom nach eigenen Angaben jährlich zwischen 30 und 40 Millionen Franken. Darum behält sie sich ein gewisses Exklusivrecht vor. Doch weil Swisscom mehrheitlich dem Bund gehört, verlangen die Kabelnetzbetreiber gleich lange Spiesse. Im SonntagsBlick forderte darum Swisscable-Geschäftsführerin Claudia Bolla-Vincenz eine Lex Swisscom.