Die Autobranche klagt
Massiver Einbruch bei Neuzulassungen

Die Corona-Krise trifft die Autobranche hart. Im Vergleich zum Vorjahr wurden satte 63 Prozent weniger Fahrzeuge gekauft. Schuld seien aber auch schlechte Regulierungen, so der Verband.
Kommentieren
1/4
63 Prozent weniger Autos wurden im April und im Mai verkauft.
Foto: KEYSTONE/Walter Bieri
Valentin Rubin

Der schweizweite Lockdown hat einer weiteren Branche arg zugesetzt. In den Monaten April und Mai dieses Jahres wurden hierzulande massiv weniger Autos neu zugelassen. Konkret: Die Branche beklagt einen Einbruch von 63 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode! Das geht aus einer Mitteilung vom Verband ­Freier Autohandel Schweiz (VFAS) hervor, die SonntagsBlick exklusiv vorliegt.

Unmittelbar als Problem habe sich die lange Schliessung der Verkaufsräume herausgestellt, sagt VFAS-Präsident Roger Kunz. «Der Einbruch ist dramatisch. Die Ga­ragisten sitzen wegen des Lockdowns auf einem Millioneninventar, das seit März massiv an Wert verloren hat.»

Regulierungen abschaffen

Trotz dieser düsteren Bilanz sieht der Verband Möglichkeiten zur unmittelbaren Besserung: Der Bund könne etwa «wettbewerbsverzerrende und bürokratische Regulierungen» abschaffen. Nun sei dies nötiger denn je.

Was das heisst: Um die Hochpreisinsel Schweiz zu bekämpfen, müssten vereinfachte Regulie­rungen hinsichtlich Parallel- und Direktimporten eingeführt werden. Diese seien seit 2017 um 70 Prozent zurückgegangen. Gegenüber dem Markthandel des General­imports könne man durch Direkt­importe 20 P rozent des Kaufpreises sparen, so Verbandspräsident Kunz. «Nur noch jeder 53. Kon­sument kauft sich seinen Neuwagen über diesen Weg.»

Die Forderung bringe nicht nur für Konsumenten günstigere Preise, findet Roger Kunz. «Eine Änderung kostet wenig, und die Klein- und Mittelunternehmen profitierten ebenfalls davon.»

Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen