Der schweizweite Lockdown hat einer weiteren Branche arg zugesetzt. In den Monaten April und Mai dieses Jahres wurden hierzulande massiv weniger Autos neu zugelassen. Konkret: Die Branche beklagt einen Einbruch von 63 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode! Das geht aus einer Mitteilung vom Verband Freier Autohandel Schweiz (VFAS) hervor, die SonntagsBlick exklusiv vorliegt.
Unmittelbar als Problem habe sich die lange Schliessung der Verkaufsräume herausgestellt, sagt VFAS-Präsident Roger Kunz. «Der Einbruch ist dramatisch. Die Garagisten sitzen wegen des Lockdowns auf einem Millioneninventar, das seit März massiv an Wert verloren hat.»
Regulierungen abschaffen
Trotz dieser düsteren Bilanz sieht der Verband Möglichkeiten zur unmittelbaren Besserung: Der Bund könne etwa «wettbewerbsverzerrende und bürokratische Regulierungen» abschaffen. Nun sei dies nötiger denn je.
Was das heisst: Um die Hochpreisinsel Schweiz zu bekämpfen, müssten vereinfachte Regulierungen hinsichtlich Parallel- und Direktimporten eingeführt werden. Diese seien seit 2017 um 70 Prozent zurückgegangen. Gegenüber dem Markthandel des Generalimports könne man durch Direktimporte 20 P rozent des Kaufpreises sparen, so Verbandspräsident Kunz. «Nur noch jeder 53. Konsument kauft sich seinen Neuwagen über diesen Weg.»
Die Forderung bringe nicht nur für Konsumenten günstigere Preise, findet Roger Kunz. «Eine Änderung kostet wenig, und die Klein- und Mittelunternehmen profitierten ebenfalls davon.»