Das steckt hinter der Frankenschwäche
Euro klettert über 1.14 Franken

Der Euro setzt seinen Ende März gestarteten Höhenflug zum Franken fort und überwindet erstmals seit Anfang Februar die Hürde von 1.14 Franken. Der Schwächetrend des Frankens könnte noch anhalten.
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Weil der Brexit aufgeschoben wurde und sich die Konjunkturerwartungen in der Eurozone verbessert haben, schwächelt der Franken.
Foto: Keystone

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1413 Franken. Das ist der höchste Stand seit dem 5. Februar. Gegenüber dem Dollar bewegt sich der Franken dagegen weiterhin um die Parität.

Devisenhändler erklären sich den teureren Euro mit den nach dem Brexit-Aufschub geringeren politischen Belastungsfaktoren und wieder etwas besseren Konjunkturerwartungen in der Eurozone.

Gemessen am ZEW Index sind die deutschen Finanzmarktexperten erneut zuversichtlicher bezüglich des Konjunkturverlaufs, hält etwa die Valiant Bank in einem Devisenkommentar fest. Die Verschiebung des Brexit, die konjunkturstützenden Massnahmen Chinas und die Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen Peking und Washington hätten ebenfalls zur Stimmungsaufhellung beigetragen.

SNB: «Noch Luft»

Auch die Schweizerische Nationalbank habe den Franken geschwächt. SNB-Präsident Thomas Jordan sagte am Wochenende am Rande der IWF-Frühjahrstagung in Washington, die SNB «habe noch Luft», um die Zinsen noch tiefer ins Minus drücken. Derzeit belastet die SNB auf bei ihr von Geschäftsbanken parkierten Guthaben ab einer Mindesthöhe einen Negativzins von jährlich 0,75 Prozent.

Der Franken wird vor allem in Zeiten mit erhöhten politischen Spannungen gerne als sicherer Hafen angesteuert. (SDA)

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