Detailhandel
Umsatz im Schweizer Detailhandel verharrte 2019 auf Vorjahresniveau

Den Schweizer Detailhändlern macht die Konkurrenz aus dem Onlinehandel und dem Ausland zu schaffen. Trotzdem blieb 2019 der Umsatz stabil und der Personalabbau konnte unter dem Strich gestoppt werden. Weiter abwärts ging es aber im Schuh- und Kleiderhandel.
Publiziert: 07.01.2020 um 09:38 Uhr
|
Aktualisiert: 07.01.2020 um 09:40 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
Das Bekleidungsgeschäft musste auch 2019 Federn lassen. (Symbolbild)
Foto: CHRISTOF SCHUERPF

Insgesamt verharrten die Umsätze im hiesigen Detailhandel 2019 auf Vorjahresniveau. Die Konkurrenz aus dem Ausland erstarkte, zugleich hatten die Leute unter dem Strich nicht mehr Geld als im Vorjahr zur Verfügung.

Einzig das Bevölkerungswachstum habe den stationären Detailhandel gestützt, teilte die Credit Suisse am Dienstag mit. Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Fuhrer & Hotz veröffentlichte die Grossbank die neueste Ausgabe ihrer jährlichen Detailhandels-Studie «Retail Outlook".

Dabei stieg der Umsatz im Lebensmittelbereich um ein halbes Prozent, während das Non-Food-Geschäft um 0,3 Prozent schrumpfte. Insbesondere im Bekleidungshandel ging es weiter bergab, die Umsatzeinbusse belief sich dort auf 4,5 Prozent.

Nach wie vor verlor der stationäre Bekleidungshandel Marktanteile an den Onlinehandel, insbesondere an Platzhirsch Zalando. Im letzten Jahr dürfte der Onlineriese aus Berlin seine Umsätze in der Schweiz um etwa 7 Prozent auf rund 900 Millionen Franken gesteigert haben, schätzt die CS. Zalando selbst gibt keine separaten Umsätze für die Schweiz bekannt.

In anderen Segmenten hingegen sah es für die Schweizer Händler deutlich besser aus, so im Geschäft mit Pflegeprodukten und Gesundheit (+1,9%), dem Bereich Do-It-Yourself, Garten und Autozubehör (+1,5%) sowie dem Segment Freizeit (+3,1%). Auch mit Heimelektronik setzten Detailhändler 1,4 Prozent mehr um.

In einer von Fuhrer & Hotz durchgeführten Befragung unter 200 Entscheidungsträgern bei Händlern und Herstellern gab ausserdem mit 61 Prozent eine klare Mehrheit an, die eigenen Erlösziele erreicht zu haben.

So konnte auch die Schrumpfkur beim Personal gestoppt werden. Seit 2015 schrumpfte die Zahl der in Vollzeit gerechneten Beschäftigten im Detailhandel jedes Jahr. Nun sei im Jahr 2019 der Abwärtstrend endlich zu einem Stillstand gekommen und die Beschäftigtenzahlen hätten in etwa auf dem Vorjahresniveau verharrt, hiess es in der Studie.

Auch für 2020 zeigten sich die Befragten optimistisch: 70 Prozent der Entscheidungsträger gehen von einer - meist moderaten - Umsatzsteigerung aus. Nur 14 Prozent erwarten sinkende Erlöse.

Rückenwind für den Detailhandel kommt dabei aus einer unerwarteten Ecke: Die Krankenkassenprämien stiegen verhältnismässig gering an. Der Anstieg betrage für die durchschnittliche Prämie nur 0,2 Prozent, während die allgemeine Teuerung durchschnittlich bei 0,3 Prozent liegen dürfte, schrieben die CS-Ökonomen. Die Löhne dürften dafür 2020 um 0,7 Prozent zulegen.

In der Summe sollten damit die Schweizer Konsumenten mehr Geld zum Ausgeben haben. Die CS rechnet deshalb damit, dass dem Detailhandel 2020 ein leichter Umsatzzuwachs von 0,4 Prozent gelingt.

(SDA)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.