Detailhandel
Irischer Spielwarenhändler übernimmt Toys-R-Us-Läden in der Schweiz

Für die zehn Geschäfte des zusammengebrochenen US-Spielwarenhändlers Toys ’R’ Us in der Schweiz hat sich ein Käufer gefunden. Die hiesigen Läden werden vom irischen Branchenriesen Smyths Toys übernommen.
Publiziert: 21.04.2018 um 14:15 Uhr
|
Aktualisiert: 15.08.2025 um 11:40 Uhr
Teilen
Anhören
Toys ’R’ Us bleibt der Schweiz erhalten, wenn auch unter einem neuen Besitzer.
Foto: Keystone/DPA/ARNE DEDERT

Dies teilte die Landesgesellschaft für Toys ’R’ Us in Zentraleuropa am Samstag mit. Smyths Toys übernimmt demnach auch die insgesamt 83 Filialen in Deutschland und Österreich sowie die deutschsprachigen Onlineshops. Der Vereinbarung müssten noch das zuständige Insolvenzgericht in den USA sowie Wettbewerbsbehörden zustimmen.

Die Iren wollen den Angaben zufolge alle rund 2000 Mitarbeiter und das Management in den drei Ländern, einschliesslich der Hauptverwaltung in Köln (D), übernehmen. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Smyths Toys betreibt bereits 110 Spielwarengeschäfte und Onlineshops in Irland sowie in Grossbritannien. Mit der Übernahme werde der Konzern zum grössten Händler für Spielwaren und Babyartikel in Europa.

Smyths Toys betonte, man sei überzeugt, die eigene Marke in Kontinentaleuropa erfolgreich einführen zu können. Toys ’R’ Us sei in Deutschland, Österreich und der Schweiz profitabel und habe viele treue Kunden. «Dies ist ein guter Ausgangspunkt für unsere Expansion.»

Der US-Konzern Toys ’R’ Us musste der zunehmenden Onlinekonkurrenz Tribut zollen und war im vergangenen Herbst mit Milliardenschulden in die Pleite gerutscht. Längere Zeit wurde erfolglos ein Investor gesucht. Nun werden alle Filialen geschlossen oder verkauft, das 1948 gegründete Unternehmen mit zuletzt weltweit über 1000 Filialen und rund 64’000 Mitarbeitern verschwindet nach 70 Jahren vom Markt.

Die Insolvenz von Toys ’R’ Us war eines der jüngsten Beispiele für den Niedergang des klassischen amerikanischen Einzelhandels. Käufer wandern in Scharen ins Netz ab, vor allem zum Onlineriesen Amazon. In den USA sind Kaufhäuser und Shopping-Malls deshalb inzwischen zunehmend vom Aussterben bedroht.

Die Landesgesellschaft in Zentraleuropa hatte nach der Pleite der US-Mutter betont, man werde weiterhin allen Verpflichtungen und Verbindlichkeiten für Dienstleistungen und Warenlieferungen gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern nachkommen. Die Filialen und Onlineshops blieben geöffnet.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Externe Inhalte
      Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
      Meistgelesen