Der Ton wird giftiger
Deutsche haben die Schnauze voll von Pöbel-Griechen

Eine Mehrheit der Deutschen will die Griechen nicht mehr im Euroraum haben. Zwischen Berlin und Athen fliegen auch auf dem diplomatischen Parkett die Fetzen. Schäuble hält einen Austritt Griechenlands aus dem Euro wieder für möglich.
Publiziert: 13.03.2015 um 15:33 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:20 Uhr
Dicke Luft: Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble und sein griechischer Kollege Yanis Varoufakis.
Foto: Reuters

In Deutschland kippt die Stimmung: Nur noch eine Minderheit der Deutschen will nach einer aktuellen Umfrage des TV-Senders ZDF Griechenland in der Euro-Zone halten. 60 Prozent der Befragten sprechen sich gegen einen Verbleib des Landes im Euro aus.

Vor zwei Wochen noch wollten nur 52 Prozent die Griechen draussen haben. Für 80 Prozent der Interviewten ist klar, dass Griechenland kein Geld mehr erhalten soll, wenn es seine Reformversprechen nicht einhält. Schuld am Gesinnungswandel ist laut einer Analyse des ZDF das Verhalten der griechischen Regierung im Schuldenstreit.

Schäuble schliesst «Graccident» nicht aus

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (72) hält mittlerweile sogar den sogenannten «Graccident» für möglich, wie er dem ORF sagt. Also einen unfallartigen, ungeplanten Austritt Griechenlands aus der Eurozone. «Da ja die Verantwortung, die Möglichkeit, zu entscheiden was passiert, nur bei Griechenland liegt, und da wir nicht so genau wissen, was die Verantwortlichen in Griechenland tun, können wir es nicht ausschliesen», sagte er.

Konkret: Athen überspannt politisch den Bogen und erhält keine Hilfszahlungen mehr. Das Land wäre zahlungsunfähig, könnte voraussichtlich Beamte und Renten nicht mehr zahlen.

Griechen nehmen noch weniger Steuern ein

Die griechische Regierung hat in den ersten beiden Monaten des Jahres deutlich weniger Steuern als geplant eingenommen. Sie summierten sich im Januar und Februar auf 7,3 Milliarden Euro, wie das Finanzministerium in Athen bekanntgab.

Das waren etwa 14 Prozent weniger als die angestrebten 8,47 Mrd. Euro. Der Primärüberschuss, bei dem die Zinskosten nicht berücksichtigt werden, fiel mit 1,24 Mrd. Euro ebenfalls geringer aus als erwartet. Offenbar zahlten viele Griechen in Erwartung eines Wahlsieges des linken Spitzenkandidaten Alexis Tsipras ihre Steuern nicht.

In den Zahlen ist nur der Haushalt der Zentralregierung enthalten, nicht aber der von Regionen, Kommunen und der Sozialversicherung. Sie unterscheiden sich daher von der Statistik, die die internationalen Geldgeber auswerten. (pbe/SDA)

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