Der oberste Schweizer Lehrer zu Werbung in der Schule
«Das müssen die Eltern verantworten»

Dass schon junge Menschen von den Unternehmen als Zielgruppe angesprochen werden ist gemeinhin bekannt. Zum Schulstart gibts die neueste Masche: Die Firmen verteilen den Schülern als Agenda getarnte Kataloge.
Publiziert: 13.09.2013 um 20:36 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:46 Uhr
Von Simon Mari

Konzerne blasen zur grossen Werbeoffensive in den Klassenzimmern. Der kostenlose «Schulplaner» der Union der Schülerorganisationen (USO) ist gespickt mit Reklame und Gutscheinen von H&M, Migros und Co. Die Post buhlt mit einer eigenen Agenda um die Kunden von morgen. Zehntausende Exemplare sind schon im Umlauf (BLICK berichtete).

Beat W. Zemp, Zentralpräsident des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer, hat seine liebe Mühe mit der Schulstuben-Reklame. «Ich bin sehr skeptisch, was solche Werbung angeht», sagt Zemp.

In der Schule dürften solche Agenden niemals verteilt werden, so der oberste Schweizer Lehrer. Allerdings – die Lehrer sind machtlos, wenn Schüler als Agenden getarnte Kataloge mit ins Klassenzimmer bringen. Hier seien die Eltern in der Pflicht. «Wenn sie wollen, dass ihre Kinder mit Werbung zugepflastert werden, müssen sie das verantworten», sagt Zemp.

Etliche Eltern haben sich bereits bei Konsumentenschützern über die Masche der Firmen beschwert. Zur Not könnten die Lehrer die Rabattaktionen ja immer noch als Rechenübungen gebrauchen. Ob die Agenden bei den Schülern dann aber immer noch so beliebt wären?

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