Es war eine Revolution: Am 1. November 1967 konnte man bei der damaligen Schweizerischen Bankgesellschaft (SBG) in Zürich erstmals Geld an einem Bankomaten beziehen. Mit einer Geheimzahl und einer papierenen Lochkarte gab es 200 Franken aus dem Automaten. Das Aufkommen der Bankomaten hatte unser Verhältnis zum Geld radikal verändert. Von einem Tag auf den anderen war zu jeder Tages- und Nachtzeit Geld verfügbar. Man war nicht mehr auf die Öffnungszeiten der Banken angewiesen.
Bargeld in der Schweiz hoch im Kurs – und damit Bankomaten
Es dauerte allerdings eine Weile, bis die Kunden der Maschine mehr vertrauten als dem Fräulein am Bankschalter. Dann startete der Bankomat aber seinen Siegeszug, der bis heute anhält. Laut der Schweizerischen Nationalbank SNB gibt es über 7000 Bankomaten im Lande. Denn: Die Schweizer stehen auf Bargeld. Pro Jahr heben sie rund 30 Milliarden Franken ab. Pro Bezug knapp 235 Franken.
Und jetzt, 50 Jahre später? Landet der Bankomat auf dem Müll der Finanzgeschichte? Von wegen! Eine Umfrage von BLICK bei den führenden Finanzinstituten zeigt: Er erfreut sich unveränderter Beliebtheit. Die Raiffeisen etwa betreibt 1693 Bankomaten – 2003 waren es noch 1158 Stück. «Solange Bargeld nicht an Bedeutung verliert, wird es auch künftig einen Bedarf an Bankomaten geben», sagt Dominik Chiavi, Sprecher von Raiffeisen.
Einzig die Credit Suisse schliesst Bankautomaten
Die Postfinance betreibt aktuell 1002 Postomaten (2005: 720). Bei der UBS sind es 900 Stück. Die 24 Kantonalbanken haben zusammen 1750 Geldautomaten. «Die Zahl der Bankomaten war seit der Jahrtausendwende stetig ansteigend», sagt Christian Leugger, Medienchef vom Verband Schweizerischer Kantonalbanken.
Die Migros Bank führt 237 Bankomaten. Einzig die Credit Suisse verzeichnet einen leichten Rückgang, von 578 Bankomaten im Jahr 2008 auf 552. Der Grund: «Bei Filialschliessungen nimmt auch die Zahl der Bankomaten ab, da in der Regel nicht alle Geräte ersetzt werden. Gleichzeitig haben wir auch zahlreiche Maschinen an neuen Standorten aufgebaut, wo es einen Bedarf gibt», sagt CS-Sprecher Sebastian Kistner.
Digitalisierung wird den Bankomaten verändern
«Der Bankomat ist noch längst nicht tot, im Gegenteil», sagt Julian Chan, Sprecher der SIX Group zu BLICK. «Zudem ermöglicht die Digitalisierung ganz neue Funktionen mit dem guten alten Bankomaten.» Derzeit arbeitet der Infrastrukturbetreiber mit den Schweizer Banken an einem neuen, gemeinsamen Standard. «Heute haben die meisten Banken noch ihre eigene Software», sagt Chan. Das sind über 20 verschiedene Systeme.
Die neue Software ist auch auf das Smartphone ausgerichtet. «So kann man etwa am Handy den Geldbezug vorbereiten und am Bankomaten nur noch den QR-Code einscannen und schon bekommt man sein Geld», erklärt Chan. (Siehe Artikel unten.) Die SIX Group verspricht sich von der Vereinheitlichung der Software tiefere Kosten für die Banken und für die Kunden eine Vereinfachung der Serviceleistungen.
Am Bankomaten ein Konto eröffnen? Bald wird dies möglich sein
In welche Richtung diese künftig gehen können, zeigt das Beispiel des neusten Bankomaten der US-Firma NCR. Diese Hightechgeräte haben einen 19-Zoll-Bildschirm, auf dem man wie auf einem Tablet oder Handy Elemente vergrössern oder verschieben kann. Er verfügt über einen Kopfhöreranschluss. So soll die nötige Diskretion gegeben sein, um am Bankomaten sogar ein Konto zu eröffnen oder andere Beratungsgespräche zu führen.
Am neusten Modell, das derzeit von der Luzerner Kantonalbank getestet wird, soll man ab 2018 gar Geld ganz ohne Karte beziehen können. Den klassischen Kartenschlitz wird es weiter geben. Der Automat spuckt aber auch Geld aus, wenn man das Portemonnaie an den kontaktlosen Kartenleser hält.
Schweizer Geldautomaten gelten heute als sicher. «Durch gezielte Prävention von Skimming in Kombination mit der verbesserten Infrastruktur im Zahlungsverkehr konnte die Zahl der Kartenbetrugsfälle in der Schweiz massiv gesenkt werden», heisst es auf der Webseite der Schweizerischen Kriminalprävention.
Bei Skimming versuchen Betrüger mittels Informationen über fremde Konto- oder Kreditkarten sowie PIN-Daten Geld von Konten abzuheben. Dazu spionieren sie ahnungslose Geldbezüger mittels betrügerischer Technik direkt am Geldautomaten aus.
BLICK fragte bei Melani nach: Man höre höchstens noch Meldungen aus dem Ausland, in der Schweiz sei Skimming kein Thema mehr, so die Melde- und Analysestelle Informationssicherung.
Die neusten Automaten funktionieren via Smartphone
Bankomaten der neusten Generation vom Lieferanten NCR finden sich etwa im Netz der Luzerner Kantonalbank. Ab 2018 ermöglichen die Automaten mit Touchscreen den Bargeldbezug per Smartphone. Der Kunde erhält auf seinem Gerät einen QR-Code, um die Geldausgabe auszulösen – ohne Bankkärtli. Somit funktioniert auch das Betrugsverfahren Skimming nicht mehr.
Zugenommen haben wieder Ablenkungsmanöver beim Geldabheben, wie Radio Energy vor ein paar Wochen berichtete. Die Präventionsexperten der Stadtpolizei Zürich raten deswegen, sich jedes Mal durch einen Rundumblick abzusichern. «Man soll auch andere Leute auffordern, genug Abstand beim Warten am Geldautomaten zu halten», heisst es.
Schweizer Geldautomaten gelten heute als sicher. «Durch gezielte Prävention von Skimming in Kombination mit der verbesserten Infrastruktur im Zahlungsverkehr konnte die Zahl der Kartenbetrugsfälle in der Schweiz massiv gesenkt werden», heisst es auf der Webseite der Schweizerischen Kriminalprävention.
Bei Skimming versuchen Betrüger mittels Informationen über fremde Konto- oder Kreditkarten sowie PIN-Daten Geld von Konten abzuheben. Dazu spionieren sie ahnungslose Geldbezüger mittels betrügerischer Technik direkt am Geldautomaten aus.
BLICK fragte bei Melani nach: Man höre höchstens noch Meldungen aus dem Ausland, in der Schweiz sei Skimming kein Thema mehr, so die Melde- und Analysestelle Informationssicherung.
Die neusten Automaten funktionieren via Smartphone
Bankomaten der neusten Generation vom Lieferanten NCR finden sich etwa im Netz der Luzerner Kantonalbank. Ab 2018 ermöglichen die Automaten mit Touchscreen den Bargeldbezug per Smartphone. Der Kunde erhält auf seinem Gerät einen QR-Code, um die Geldausgabe auszulösen – ohne Bankkärtli. Somit funktioniert auch das Betrugsverfahren Skimming nicht mehr.
Zugenommen haben wieder Ablenkungsmanöver beim Geldabheben, wie Radio Energy vor ein paar Wochen berichtete. Die Präventionsexperten der Stadtpolizei Zürich raten deswegen, sich jedes Mal durch einen Rundumblick abzusichern. «Man soll auch andere Leute auffordern, genug Abstand beim Warten am Geldautomaten zu halten», heisst es.