Auf den ersten Blick sieht man es kaum, aber auf den zweiten schon. Die Schoggi-Riegel von Balisto sind geschrumpft. Neu sind nur noch 37 statt 41 Gramm drin.
Aber am Kiosk bezahlt man immer noch gleich viel: 1.30 Franken. Eindeutig eine versteckte Erhöhung. Der Preis pro Menge ist nämlich um fast 11 Prozent gestiegen.
Warum täuscht eine Firma ihre Kunden auf diese fiese Art? BLICK fragte beim Hersteller nach, dem US-Nahrungsmittelkonzern Mars. Erstaunliche Antwort: «Kleinere Riegel mit weniger Kalorien entsprechen dem erhöhten Gesundheitsbewusstsein vieler Konsumenten.»
Aha. Wir Kunden wollen also leichtere Riegel, damit wir nicht so dick werden. Und offenbar haben wir uns selber nicht im Griff. Sonst könnten wir ja einfach einen halben Riegel essen.
Fragt sich nur, warum der kleinere Riegel nicht billiger ist. Auch das kann die Firma Mars erklären: «Die reduzierte Riegelgrösse vermindert das Kapazitätsvolumen unseres Produktionsprozesses, was gleichbleibende Fixkosten bei weniger hergestellten Tonnagen zur Folge hat.» Übersetzt: Kleinere Riegel auf der gleich grossen Maschine produzieren schmälert den Profit. Und weiter: «Die geringere Menge verarbeiteter Rohstoffe schlägt bei der Preiskalkulation nur unwesentlich zu Buche.» Erstaunlich, denn umgekehrt geht es jeweils ganz schnell: Kaum steigen die Rohstoffkosten, verteuert das sofort die Esswaren.
Der Balisto-Bschiss ist nur der jüngste Fall in einer ganzen Reihe heimlicher Aufschläge bei Süssigkeiten. Erst im Februar wurden Mars und Snickers um je 3 Gramm leichter – bei gleichem Preis. Und das Minor-Schoggistängeli schrumpfte von 46 auf 40 Gramm, kostet aber weiterhin 1.70 Franken. Faktisch wurde das Minor also um 15 Prozent teurer.