Am Schweizer Hypothekenmarkt zeichnet sich eine Trendwende ab. Bereits den zweiten Monat in Folge steigen die Richtzinssätze für Festhypotheken.
Dabei kannten die Hypothekarzinsen im ersten Halbjahr 2019 nur eine Richtung: nach unten.
Ende August markierten die Festhypothekarzinssätze historische Tiefstände. Laut dem Vergleichsdienst Moneyland kosteten fünfjährige durchschnittlich noch 0,92 Prozent, zehnjährige noch 1,01 Prozent pro Jahr.
Seither steigen die Kosten für Wohneigentum. Laufzeit 5 Jahre: 0,96 Prozent. Laufzeit 10 Jahre: 1,2 Prozent. Das sind jeweils Durchschnittswerte der von Moneyland beobachteten Anbieter.
«Marktbeobachter machen unter anderem eine mögliche Entspannung bei den Handelskonflikten für die leicht steigenden Zinsen verantwortlich», sagt Felix Oeschger, Analyst bei Moneyland. Das heisst, die Unternehmen glauben an eine besser laufende Wirtschaft und suchen vermehrt um Kredite nach. Das lässt die Zinsen leicht ansteigen.
Anbieter unbedingt vergleichen
«Die Hypothekarzinssätze der verschiedenen Anbieter unterscheiden sich derart stark, dass ein Anbieter-Vergleich wichtig ist», sagt Oeschger weiter.
Denn: Die Zinsdifferenz zwischen dem günstigsten und dem teuersten Hypothekarzinsangebot hat sich seit Jahresbeginn vergrössert. Zwar nur leicht, dennoch müssen Hypothekarnehmer bei fünfjährigen Festhypotheken mehr als doppelt so viel zahlen wie beim günstigsten.
Die Richtsätze für zehnjährige Festhypotheken liegen zwischen dem günstigsten Anbieter (0,75%) und dem teuersten (1,4%) etwas weniger stark auseinander als bei den fünfjährigen.
Laut Experte Oeschger ist die Anbieterwahl entscheidender als der «optimale» Zeitpunkt, um eine Hypothek aufzunehmen. (uro)