Das bedeutet eine Veränderung im Leitzins für dich
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Blick erklärt:Das bedeutet eine Leitzins-Veränderung für dich

Das wird Trump nicht schmecken
Fed-Chef Powell senkt US-Leitzins nur um 0,25 Prozentpunkte

Die US-Notenbank Fed senkt den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4 bis 4,25 Prozent. Präsident Trump fordert seit Monaten drastischere Zinssenkungen, um die Wirtschaft anzukurbeln und Jobs zu schaffen.
Publiziert: 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 20:30 Uhr
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Die Fed mit Chef Jerome Powell senkt die Leitzinsen.
Foto: AFP

Darum gehts

  • US-Notenbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte auf 4 bis 4,25 Prozent
  • Trump fordert drastische Zinssenkung für Wirtschaftsankurbelung und günstigere Staatsschulden
  • Inflation stieg im August auf 2,9 Prozent, Prognose für September: 3,2 Prozent
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Die US-Notenbank Fed senkt den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4 bis 4,25 Prozent und dürfte US-Präsident Donald Trump (79) damit kaum milde stimmen. Trump fordert seit Monaten, dass die Notenbank die Zinsen senkt – und zwar drastisch.

Die Senkung war von den Märkten in dieser Höhe erwartet worden. Fed-Chef Jerome Powell (72) hatte in einer Rede vor knapp einem Monat wegen des schwächelnden Arbeitsmarkts erstmals eine Zinssenkung in Aussicht gestellt. Zu den zentralen Aufgaben der US-Notenbank gehören Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Weil die Teuerung in den letzten Monaten wieder gestiegen ist und die konkreten Auswirkungen der Zölle noch nicht absehbar sind, hat Powell zuvor Zinssenkungen angelehnt.

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Steigende Inflation erwartet

Trump will seinen Wählerinnen und Wählern Erfolge präsentieren. Tiefe Zinsen kurbeln die Wirtschaft an und schaffen somit Jobs. Würde die Fed die Zinsen stark senken, entstehen viel mehr neue Jobs, so Trumps Rechnung. Zudem muss die US-Regierung regelmässig auslaufende Staatsschulden mit neuen Anleihen ablösen. Senkt die Fed die Zinsen, kann die US-Regierung günstiger Schulden machen.

Doch viele Ökonomen erwarten, dass die Teuerung weiter zulegt – unter anderem wegen Trumps Zöllen. Tiefere Zinsen sind ebenfalls ein Inflationstreiber. Im August stieg die Inflation auf 2,9 Prozent. Prognosen sagen für September einen weiteren Anstieg auf 3,2 Prozent voraus. Die US-Notenbank hat einen Wert von 2 Prozent zum Ziel.

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Gefährliche politische Einflussnahme

Donald Trump hat wenige Stunden vor der Fed-Sitzung noch seinen Wirtschaftsberater Stephen Miran (41) als Fed-Gouverneur installiert. Sein Ziel: Eine Mehrheit im siebenköpfigen Leitungsgremium, das über den Zinskurs entscheidet. Miran war das einzige Mitglied im Gremium, das sich für eine Senkung um 0,5 Prozentpunkte ausgesprochen hat.

Für die Inflationsbekämpfung ist die Glaubwürdigkeit der Fed jedoch zentral: Nimmt die Regierung Einfluss auf die Zinsgestaltung, würde das Vertrauen der Märkte in die Notenbank bröckeln. Das könnte an den Märkten die langfristigen Inflationserwartungen nach oben treiben – was wiederum zu höheren Zinsen für Staatsanleihen oder Hypotheken mit langer Laufzeit führen kann.

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