Lange war das Ende nah. Die Hongkong Airlines pfiff aus dem letzten Loch. Hunderte Mitarbeiter warteten vergeblich auf ihren Lohn. Doch am 7. Dezember atmeten alle auf: Die Fluggesellschaft hatte das Grounding abgewendet. Den Unruhen in der chinesischen Sonderverwaltungszone zum Trotz.
Im letzten Moment hatte die Fluggesellschaft frisches Kapital gefunden. Woher die Finanzspritze kam, hält sie bis heute unter dem Deckel. Das kümmerte die Luftfahrtbehörde von Hongkong nicht: Die Airline darf weiterfliegen. Doch die Krise ist für die Fluggesellschaft noch nicht ausgestanden. Diesmal ist es der Hongkong-Airport, der ihr einen Strich durch die Rechnung macht.
29'280 Stunden Parkzeit nicht bezahlt
Seit bis zu elf Monaten stehen sich sieben Hongkong-Flieger auf dem Flughafen die Reifen platt. Doch die Airline zahlt die Parkgebühren partout nicht! Dem Flughafen wurde dieses Treiben zu bunt. Deshalb pfändete er die sieben Maschinen, wie die chinesische Zeitung «South China Morning Post» berichtet.
Insgesamt 29'280 Stunden Parkzeit habe die Airline noch nicht bezahlt. Die offenen Schulden: Bis zu 17 Millionen Hongkong-Dollar, wie die «South China Morning Post» berechnete. Umgerechnet entsprich dies einer Summe 2,2 Millionen Franken.
Pfändung stört die Airline nicht
Der Flughafen begründete die Pfändung so: Man habe die eigenen wirtschaftlichen Interessen schützen wollen. Die Airline selbst scheint über den Verlust der sieben Flieger nicht allzu traurig zu sein. Sie befindet sich nach eigenen Angaben sowieso in einem Schrumpfungsprozess.
Daher habe die Pfändung keinen Einfluss auf den Flugbetrieb. Kein Wunder, hatte es die Airline so lange nicht gestört, dass die Maschinen über Monate auf dem Rollfeld gestanden sind. (bro)