Das meint Blick zu den Sicherheitslücken bei Herzschrittmachern
Informiert doch endlich offen!

Jeder siebte Schweizer mit einem Herzschrittmacher läuft Gefahr, gehackt zu werden. Das allein ist ein Skandal. Noch schlimmer ist die Informationspolitik von Hersteller, Spitälern und Ärzten. Ein Kommentar von Wirtschaftsredaktor Patrik Berger.
Publiziert: 05.09.2017 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:05 Uhr
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Wirtschaftsredaktor Patrik Berger.
Foto: Shane Wilkinson
Patrik Berger, Reporter Wirtschaft

Die 35'000 Schweizer Patienten, die einen Herzschrittmacher in der Brust tragen, machen derzeit bange Tage durch. Ihr Lebensretter kann unter Umständen von Kriminellen gehackt werden. Jedes siebte Implantat weist eklatante Sicherheitslücken auf. 5000 Schweizer Herzschrittmacher sind betroffen. Das alleine ist skandalös.

Noch viel schlimmer ist, wie der US-Hersteller St. Jude Medical das Ganze zu verniedlichen versucht. Und wie Schweizer Spitäler und Kardiologen mit dem Thema umgehen. Der Hersteller richtet keine Hotline ein, bei der besorgte Patienten Rat bekommen. Keines der grossen Krankenhäuser, kein Kardiologe und nicht einmal die Arbeitsgruppe Herzschrittmacher halten es für nötig, Fragen zu beantworten.

Doch sie lassen nicht nur die Öffentlichkeit im Ungewissen. Sie informieren auch ihre Patienten nicht darüber, wie sicher ihr Herzschrittmacher wirklich ist. Das ist der wahre Skandal. Und zeugt von mangelndem Feingefühl. Schliesslich geht es um das Herz, das wichtigste Organ des Menschen.

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