Dank Korrespondenz-Konto bei der Credit Suisse
Revolut wird ein wenig schweizerischer

Das Kreditkarten-Fintech Revolut hat sich am Schweizer Zahlungsverkehr angedockt. Eine schlechte Nachricht für Konkurrenten im Inland.
Publiziert: 27.12.2018 um 21:28 Uhr
Revolut ist eine Mobile-only-Bank. Das Konto wird übers Handy verwaltet.
Foto: PD
Michael Heim (Handelszeitung)

Für den Tech-Blogger Tom Brühwiler war es ein «Weihnachtsgeschenk». Am 25. Dezember hat das Kreditkarten-Fintech Revolut einen kleinen Schritt unternommen, der für Schweizer Banken schmerzhaft sein könnte. Mussten Kunden des britischen Unternehmens bisher Geld mittels internationaler Zahlungsaufträge oder Kreditkartenbelastungen auf ihr Revolut-Konto überweisen, können sie das neu über eine Schweizer Inland-Überweisung tun. Das spart Geld und geht schneller. 

Revolut ist ein britisches Unternehmen mit einer litauischen Banklizenz, das Dienstleistungen im Bereich des Zahlungsverkehrs anbietet. Kerndienstleistung für viele Kunden ist die gebührenfreie Visa-Karte, die auch von vielen Schweizer Konsumenten genutzt wird.

Im Herbst sagte Firmengründer Vlad Yatsenko in einem Interview mit der Handelszeitung, Revolut habe in der Schweiz mehr als 50'000 Kunden. Weltweit hat Revolut bereits mehr als drei Millionen Kunden. Das Unternehmen gilt als eine der erfolgreichsten Neugründungen im Finanzbereich – und als Vorbild für viele Startups.

Spezialisiert auf Zahlungsverkehr

Verglichen mit anderen Banken unterscheidet sich Revolut vor allem bei den Gebühren. Überweisungen und Kreditkartenzahlungen werden in verschiedenen Währungen praktisch zum Devisen-Mittelkurs ausgeführt. Ein Nachteil aus Schweizer Sicht war bisher jedoch, dass das Konto über Grossbritannien und Litauen geführt wurde.

Einzahlungen aufs eigene Konto waren aus der Schweiz meist nur gegen Gebühren möglich (je nach Bank, bei der die Überweisung aufgegeben wird). Verglichen mit Schweizer Kreditkartenanbietern hatte Revolut daher einen Nachteil.

Nun hat das Unternehmen, das seit kurzem eine eigene, europäische Banklizenz hält, offenbar bei der Credit Suisse ein Korrespondenz-Konto eröffnet, wie aus den Kontoinformationen von Schweizer Kunden hervorgeht. Demnach sind nun Einzahlungen über die Schweiz möglich, wenn der Kunde eine entsprechende Referenznummer bei der Einzahlung angibt. In der Regel entfallen somit Gebühren für Einzahlungen.

Keine Schweizer Banklizenz

Artikel aus der «Handelszeitung»

Dieser Artikel wurde in der «Handelszeitung» veröffentlicht. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.handelszeitung.ch.

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Eigene Schweizer Kontonummern scheint Revolut jedoch noch nicht anbieten zu können. Dazu wäre ein Konto bei der Schweizerischen Nationalbank notwendig, welches in der Regel nur Banken erhalten, die in der Schweiz registriert sind.

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