Das schlechte Wetter vermieste im ersten Halbjahr 2013 den Schweizer Bau- und Gartenmärkten das Geschäft. Einziger Lichtblick: Solarprodukte erleben einen Boom, wie eine Umfrage bei den grossen Bau- und Heimwerkermärkten zeigt.
«Die Umsätze sind bisher um 23 Prozent gestiegen», sagt Jumbo-Sprecher Massimo Moretti. Die Steigerung erfolgt von einem hohem Niveau. Im Jahr 2011, als sich die Fukushima-Katastrophe ereignete, hatte sich der Absatz bereits mehr als verdoppelt.
Sensibilisierung gegenüber dem globalen Klimawandel
Renner sind kleine Solaranlagen, die nicht ans Stromnetz angeschlossen, sondern beispielsweise in Schrebergartenhäuschen, Berghütten, Wohnwagen oder auf dem Boot eingesetzt werden. Sonnenlicht wird in Strom umgewandelt zum Betrieb von Lampen, kleineren TV-Geräten oder Ventilatoren. Auch Artikel mit eingebauten Solarzellen laufen sehr gut: Die Verkaufszahlen von solarbetriebenen Leuchten oder Pumpen liegen 30 Prozent über Vorjahr, bestätigt Obi.
Die Händler führen den Boom «auf die Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber dem globalen Klimawandel» zurück, sagt Moretti von Jumbo. Ein wichtiger Grund sei auch die inzwischen einfache Installation dieser Solar-Kits.
Nebst dem grünen Gewissen und dem Umdenken nach Fukushima spielt der Preiszerfall eine entscheidende Rolle. Bei Landi kostete ein Solar-Bausatz (160 Wp) vor zwei Jahren noch 1190 Franken. Heute sind es laut Landi-Website nur noch 990 Franken. Das sind 17 Prozent weniger. Bei Jumbo kostet eine Solaranlage im Schnitt 628 Franken. Laut Sprecher Moretti sind die Preise in den letzten zwei bis drei Jahren um fünf bis 15 Prozent gesunken. Der Preiszerfall gehe weiter: «Im Schnitt werden die Solaranlagen-Sets nächstes Jahr um zehn bis 20 Prozent günstiger erhältlich sein.»