Der Verwaltungsrat der Grossbank UBS macht offenbar Druck auf Iqbal Khan (43). Wie die «SonntagsZeitung» aus UBS-Verwaltungsratskreisen erfahren hat, würde es das Aufsichtsgremium begrüssen, dass der Co-Leiter der UBS-Vermögensverwaltungssparte seine Strafanzeige gegen drei Privatdetektive zurückzieht. Diese hatte Khan eingereicht, weil sein ehemaliger Arbeitgeber, die Grossbank Credit Suisse, ihn mittels Detektiven hatte beschatten lassen. Dabei waren sie aufgeflogen.
Der Grund für den Wunsch nach dem Rückzug: Der Verwaltungsrat der UBS befürchtet wohl, dass im Zusammenhang mit der sogenannten Beschattungsaffäre immer neue Details ans Licht kämen, die auch Khan belasten könnten. Dann wäre es mit dem bislang ruhig verlaufen Start bei der UBS wohl schnell vorbei. Und auch die UBS wäre im Zusammenhang mit der Beschattungsaffäre plötzlich in den Schlagzeilen.
Khan hält an Anzeige fest
Wie die «Sonntagszeitung» weiter schreibt, denkt Khan allerdings nicht daran, die Anzeige zurückzuziehen. Dabei könnte er sich so die Peinlichkeit ersparen, dass die Staatsanwaltschaft von sich aus das Verfahren ohne Ergebnis einstellen würde.
Auf der anderen Seite könnte die Staatsanwaltschaft auch bei einem Rückzug der Anzeige weiter ermitteln. Denn es geht unter anderem um sogenannte Offizialdelikte wie Nötigung. Solche Delikte muss die Staatsanwaltschaft von Amtes wegen verfolgen. (koh)