«Ein gewisser Grad an Selbstversorgung ist wichtig», erklärte er. «Bisher hatten wir einen Selbstversorgungsgrad von knapp 60 Prozent. Unser Ziel ist, dieses Niveau zu halten», sagte Rufer. Ginge es nach dem Bundesrat, solle der Selbstversorgungsgrad aber mit der neuen Agrarpolitik auf 52 Prozent sinken. «Das ist für uns nicht akzeptabel», betonte er.
«Die Coronakrise zeigt auf, dass kurze, nicht globalisierte Wertschöpfungsketten durchaus ihre Vorteile haben. Die regionale Produktion mit kürzeren Wegen ist zuverlässiger und robuster, die globalisiere anfälliger», erklärte der Bauernverbandsdirektor.
Die Schweiz brauche zudem einen gewissen Grenzschutz, um ein angemessenes Preisniveau halten zu können, hiess es weiter. Laut Rufer werden im Ausland viele Produkte nicht kostendeckend hergestellt und zu Dumpingpreisen auf den internationalen Märkten verscherbelt. «Wichtig ist, dass neben Zöllen künftig bei Importen auch Qualitätsstandards und Nachhaltigkeitskriterien eine Bedeutung gewinnen», forderte er gegenüber den «CH-Media"-Zeitungen.
Rufer hat das Amt des SBV-Direktors am 1. April angetreten. Der Bauernsohn leitete seit dem Jahr 2008 das Departement Produktion, Märkte und Ökologie des SBV und sitzt für die FDP im Solothurner Kantonsparlament. Der 43-jährigen Agraringenieur ist Nachfolger von Jacques Bourgeois. (SDA)