Die Meldungen über die italienischen Corona-Fälle und zuletzt die in Quarantäne festsitzenden Hotelgäste auf Teneriffa wirken sich allmählich auf die Buchungslage der Schweizer Reiseveranstalter aus. «Wir stellen fest, dass Kunden vermehrt nachfragen, wie die Situation im Land ist, das sie bereisen wollen», sagt Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler zu BLICK. Noch sei es aber zu früh, um abzuschätzen, inwiefern die Coronavirus-Verbreitung in Italien einen Einfluss auf die Italien-Ferienbuchungen hätten.
Reisen nach Asien werden im Gegensatz zur Vorjahresperiode zurückhaltender gebucht, sagt Gähweiler. «Hotelplan Suisse verzeichnet seit Januar jetzt vereinzelte Annullationen.» Auch Umbuchungen von Reisen nach Asien für die kommenden Monate kämen häufiger vor. Ausweichdestinationen seien die USA oder die Vereinigten Arabischen Emirate.
Verband rechnet mit Buchungsstau
Ob sich die Annullationen in nächster Zeit noch verstärken werden? Darauf konnte Sprecherin Gähweiler noch keine Antwort geben. Das Motto heisst: abwarten.
Reise-Verband-Chef Walter Kunz jedoch erwartet, «dass es zu einem Buchungsstau kommt». Will heissen: Besorgte Kundinnen und Kunden warten mit dem Buchen ihrer Ferien ab, bis die Lage für die jeweilige Reisedestination klarer geworden ist.
Kunz und seine dem Verband angeschlossenen Reisebüros stehen «in engem Kontakt mit den Bundesamt für Gesundheit». Er weiss: «Wenn die Pandemie in der Schweiz tatsächlich ankommt, ändert sich die Buchungslage schlagartig.» Er betont gegenüber BLICK aber auch, dass zum heutigen Zeitpunkt davon noch nicht die Rede sein kann.
Für die Reisefreudigen hat Kunz eine gute Nachricht: «Wer in einem Reisebüro bucht, kann sicher sein, dass er im Fall einer Reisewarnung für ein gebuchtes Land im Zusammenhang mit dem Coronavirus das Geld zurück bekommt oder gratis umbuchen kann.»