Tourismus liegt brach
Jeder dritte Schweizer hat Reise storniert

Tourismus in Zeiten von Corona: Ein Drittel der Schweizer Touristen hat die Reise bereits storniert oder reist an einen anderen Ort. Betroffen sind insbesondere Reisen nach Südeuropa und nach Mitteleuropa.
Publiziert: 20.04.2020 um 05:55 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2020 um 11:22 Uhr
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Mit Strandferien am Meer dürfte es dieses Jahr schwierig werden.
Foto: Getty Images

Knapp drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer hat in diesem Jahr eine Reise geplant. Die Hälfte davon hält an den Reiseplänen fest. Jeder dritte Schweizer hat wegen der Coronakrise seine Pläne auf Eis gelegt. Das zeigt eine Umfrage der Hochschule Luzern (HSLU), wie die «Aargauer Zeitung» am Montag berichtet.

Sollten die Bergbahnen im Sommer wieder fahren dürfen oder die Reise nach Italien oder Spanien wieder erlaubt sein, so machen 38 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer Ferien wie geplant, wie die Umfrage des Instituts für Kommunikation und Marketing der HSLU ergeben hat.

Ein Drittel hat die Reise bereits storniert oder reist an einen anderen Ort. Betroffen seien insbesondere Reisen nach Südeuropa (16 Prozent) und nach Mitteleuropa (15 Prozent). Die verbleibenden 28 Prozent der befragten Personen habe keine Reisepläne.

Reihenweise Annullationen

Den Tourismus-Einbruch spüren auch die Reiseveranstalter. «Wir sind finanziell eine der am ärgsten gebeutelte Branche», sagt der Geschäftsführer des Schweizer Reise-Verbands Walter Kunz (59) zu BLICK. «Wir arbeiten mehr denn je, um alle Reisen zu annullieren oder zu stornieren. Dabei müssen wir Rückzahlungen leisten, die wir ja selber noch nicht zurückbekommen haben».

Zur gleichen Zeit vor einem Jahr waren Kunz und sein Team mit Buchungen für die Sommer- und Herbstferien beschäftigt. Ein grosser Unterschied zu der Situation, in der sie heute stecken.

Tourismusland Schweiz als Profiteur

Profiteur der Stornierungswelle werde das Tourismusland Schweiz sein. Das sei für viele Tourismusregionen entscheidend, dürften doch wegen der Auswirkungen der Coronakrise gar keine oder nur wenige ausländische Gäste ihre Ferien in der Schweiz verbringen.

Wichtige Gruppen, etwa aus Asien und den USA, dürften wohl komplett wegfallen. Das treffe die Zentralschweiz und und das Berner Oberland stärker als Graubünden. Dort sei der Anteil von Schweizer Touristen bereits vorher gross gewesen. Nun würden die inländischen Gäste noch wichtiger, wie die CH-Media-Zeitungen weiter schreiben.

Das IKM der Hochschule Luzern hat 1003 Personen in der ganzen Schweiz befragt. Das Institut hat untersucht, wie die Pandemie das Konsum- und Freizeitverhalten der Bevölkerung umgekrempelt hat. (zas/vnf/SDA)

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