Das sei den Gesprächen mit den zuständigen Behörden zu entnehmen, teilte der französische Pharmakonzern am Dienstag mit. Die Erfolgswahrscheinlichkeit für Sanofi sei «höher als für alle anderen», sagte Konzernchef Paul Hudson. Zwar gebe es andere Unternehmen, die schneller seien.
Aber Geschwindigkeit habe auch Nachteile. So nutzten die Wettbewerber vorhandene Forschungsarbeiten, die in vielen Fällen für das Sars-Virus ausgeführt worden seien. Dies könne auf Kosten der Wirksamkeit gehen. Zudem gebe es keine Garantie für eine Lieferung in grösseren Mengen. Hudson geht davon aus, jährlich bis zu eine Milliarde Dosen seines Impfstoffes aus der Zusammenarbeit mit Glaxo herstellen zu können.
Bislang gibt es noch keinen Impfstoff gegen das Coronavirus, mit dem sich weltweit mehr als neun 9 Millionen Menschen infiziert haben und an dem bisher über 469'000 Menschen gestorben sind.
Sanofi, dessen Impfstoffsparte Pasteur besonders bei Grippeimpfstoffen einen guten Ruf hat, arbeitet derzeit an zwei Impfstoffprojekten. Eines davon verwendet ein von Glaxo hergestelltes sogenanntes Adjuvans, um die Wirksamkeit des Impfstoffes zu steigern. Klinische Studien mit diesem Impfstoff sollen im September beginnen.
Ein anderer Impfstoff, den Sanofi mit dem US-Unternehmen Translate Bio entwickelt, basiert auf der so genannten Boten-RNA (mRNA). Diesen Ansatz verfolgen auch die Corona-Impfstoffprojekte des US-Rivalen Moderna sowie der deutschen Biotechunternehmen CureVac und BionTech. Bis Jahresende sollen klinische Studien mit diesem Projekt beginnen.
Die Kooperation mit Translate Bio weitet Sanofi nun aus, um weitere mRNA-Impfstoffe gegen andere Infektionskrankheiten zu entwickeln. Der US-Biotechfirma winken dadurch mögliche Zahlungen der Franzosen von mehr als zwei Milliarden Dollar. Sanofi erwirbt zudem einen Anteil von gut sieben Prozent an Translate Bio.
(SDA)