Das von Angst vor Viren geprägte neue Mobilitätsverhalten bringt eine Überraschung mit sich. Nach dem Lockdown haben Frauen über 65 Jahre frappant mehr Suchanfragen für Fahrzeugversicherungen auf der Plattform FinanceScout24 gemacht. Die Zunahme betrug im Mai 81 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie Scout24 Schweiz heute mitteilte.
«Über 65-Jährige gehören zur Gruppe der durch das Coronavirus besonders gefährdeten Personen – und diese sollten und sollen den öffentlichen Verkehr aufgrund des erhöhten Ansteckungsrisikos so gut es geht meiden», sagt Versicherungsexpertin Sandra Best von FinanceScout24.
Männer waren schon mit Autos versorgt
Bei den über 65-jährigen Männern ist der Anstieg in derselben Zeitperiode mit rund einem Drittel vergleichsweise gering. Wahrscheinlich besässen Männer ab 65 Jahren bereits vor der Coronakrise häufiger ein eigenes Fahrzeug als Frauen derselben Altersgruppe, schätzt die Expertin.
Mehr gefragt waren Autos auch, weil der Bundesrat nach dem Lockdown weiterhin empfahl, die öffentlichen Verkehrsmittel nach Möglichkeit zu vermeiden. «Das Auto bietet in dieser unsicheren Zeit für viele eine Alternative zu vollen Zügen, Bussen und Trams», erklärt Expertin Best.
Preisnachlässe fördern Umsatteln
Gemäss einer repräsentativen Umfrage von AutoScout24 und Intervista vom Juni haben in Fünftel der Personen, die vor der Pandemie noch kein Fahrzeug besassen, während der Coronakrise den Entschluss gefasst, ein eigenes Auto zu kaufen. Förderlich waren auch die teilweise markant gesunkenen Fahrzeugpreise. (gnc)