Unterbrochene Lieferketten und Staus von Containerschiffen machen der Weltwirtschaft schwer zu schaffen. Nun hat es Hamburg (D) gleich doppelt erwischt. Zu den übervollen Container-Terminals kommt nun noch ein Streik dazu, den Deutschland schon lange nicht mehr gesehen hat. Der Hamburger Hafen steht still, wie die «Bild» schreibt.
Die Gewerkschaft Verdi fordert höhere Löhne für ihre 12'000 Mitglieder, die in deutschen Häfen arbeiten. Allein in Hamburg sind 5000 Arbeiter angestellt. Ein Grossteil von ihnen wird in der Spätschicht die Arbeit niederlegen. Wie auch in den Häfen von Emden, Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Es geht um 1.20 Euro mehr pro Stunde.
150'000 Container im Stau
Der Streik kommt im dümmsten Moment. Schon heute warten 150'000 Containern teils wochenlang in den Häfen oder Gewässern von Deutschland darauf, dass sie be- oder entladen werden. Ein Sprecher des Hamburger Hafens nennt den Streik deshalb «verantwortungslos». Die Gewerkschaft führt die Zehntausenden Überstunden der Hafenmitarbeiter als Gegenargument ins Feld.
Nicht nur in Hamburg ist die Lage derzeit chaotisch. Auch in Rotterdam und Amsterdam stauen sich die Frachter. Vor Shanghai stehen gar drei Prozent der weltweiten Frachtkapazität blockiert im Stau. (pbe)